Wir haben es geschafft, das verflixte siebte Jahr ist vorbei. Heute feiern wir nicht nur die üblichen Abenteuer, die das Online-Schreib-Business so mit sich bringt, sondern auch den 8. WanderWeib-Geburtstag. Heute vor acht Jahren wurde diese Webseite gegründet. Also schnappt euch ein Stück virtuellen Kuchen, lehnt euch zurück und begleitet uns durch das Geburtstagsinterview.


WanderWeib Interview

Ihr fragt, wir antworten. Heimlich, still und leise haben wir eure Fragen aus unzähligen E-Mails herausgepickt:

1. Was ist dein Lieblingsort in Japan?

Tessa: Mein Lieblingsort in Japan ist Kawaguchiko, das nicht weit von Tokio entfernt liegt. Besonders, wenn ich am Ufer des Kawaguchiko Sees sitze und auf den majestätischen Mount Fuji blicke. Meist gehe ich gerne am See spazieren oder steige hinauf zur Chureito Pagode. Von dort schieße ich gerne Fotos von prächtigen Kirschblüten zusammen mit dem Mount Fuji.

Corinna: Tokio ist meine absolute Lieblingsstadt. Am liebsten würde ich jeden Winkel erkunden. Bisher bin ich immer in Sumida und Asakusa hängengeblieben, die Gegenden um den Skytree und den Sensoji Tempel.

2. Wo kriegen dich keine 10 Pferde hin?

Tessa: Das ist relativ einfach: Mittags zur Kirschblüte nach Kyoto. Die Kirschblüten in Kyoto sind sehr schön, aber da stehe ich immer sehr früh (4-5 Uhr morgens) auf und genieße die Blüten ohne Menschenmassen, die meist ab mittags sich durch Kyoto quetschen.

Corinna: Kyoto ist nicht meins. Mir ist da zu viel los und es ist einfach viel zu voll. Hinzu kommt das Problem mit den öffentlichen Verkehrsmitteln, weil es nur zwei U-Bahnlinien gibt, die kaum schöne Orte anfahren. Man fährt meistens ewig mit dem Bus und steht zu gewissen Uhrzeiten lange im Stau. Etwas außerhalb von Kyoto-City sieht die Sache wieder anders aus. Auch Kumamoto und Beppu haben mir nicht gefallen. Es war einfach stinklangweilig.

3. Wann und in welchem Monat geht es wieder nach Japan?

Corinna: Wahrscheinlich im Herbst 2024 (November bis Dezember), sofern nicht wieder eine finanziell große Anschaffung ins Haus steht. Ich möchte mir nämlich unbedingt die Tokyo Illumination ansehen.

Joerg: Wenn es klappt, dieses Jahr Anfang September für eine Konferenz, sonst im nächsten Jahr wieder schauen, wie es passt. Tendenziell zu Ostern, da haben die Hessen drei Wochen Ferien, das ist eine gute Jahreszeit und ein guter Zeitraum für eine Japanreise.

4. Wie wählst du deine nächsten Reiseziele in Japan aus?

Tessa: Meine nächsten Ziele werden meist durch das Wetter, die Jahreszeit und durch Empfehlungen bestimmt. Manchmal sehe ich aber nur schöne Fotos und schon sitze ich am selben Tag im Shinkansen. Aber oft plane ich eine Reise über mehrere Monate, um auch die schönsten Fotos schießen zu können.

Corinna: Ich reise immer größere Städte an, weil die Verbindungen mit den öffentlichen Verkehrsmittel einfach besser ist als irgendwo in der Pampa. Es sei denn, ich bin mit dem Mietwagen unterwegs. Danach informiere ich mich im Netz über Sehenswürdigkeiten & Co. und mache mir einen Plan, was ich alles sehen möchte. Zum Schluss habe ich eine meterlange Liste, die ich durchstrukturiere, suche mir die schönsten bzw. interessantesten Orte aus und plane meine Route. Daher geht es für mich meist quer durch Japan.

5. In welche Fettnäpfchen bist du schon getreten?

Tessa: Also das beste Beispiel für Fettnäpfchen sind für mich die Toilettenschlappen, die ich gerne an meinen Füßen vergesse. Oder auch die Stäbchen-Etikette, dass man die nicht in den Reis steckt. Deswegen habe ich damals auch fleißig die japanischen Tischmanieren gepaukt.

Corinna: Ach, natürlich ist auch mir der klassische Kloschuhe-Fauxpas passiert. Gut, dass ich alleine in einem traditionellen Ryokan war. Getränkeautomaten-Roulette habe ich auch schon gespielt und stand vor jedem Getränkeautomaten und konnte nicht mal lesen, was da alles drin ist. Mal war es mehr, mal weniger gut. Achso, und die Toilettendusche habe ich natürlich auch schon hinter mir. Und während meiner ersten Japanreise habe ich nur zweimal im Restaurant gegessen, weil ich nicht mit Stäbchen essen konnte. Meistens habe ich mir ein Bento aus dem Konbini gekauft, bin auf mein Hotelzimmer und habe dort 3 Wochen lang Stäbchenessen geübt.

6. Was ist dein Lieblingsessen?

Tessa: Das erste, was mir einfällt, wenn ich an mein Lieblingsessen denke, ist das herrlich herzhafte und doch einfache Gericht Omurice. Es ist eine perfekte Mischung aus westlichen und japanischen Einflüssen – gebratener Reis, gefüllt mit saftigem Hühnerfleisch und frischem Gemüse, gekrönt mit einem Omelett und herzhafter Ketchup-Soße. Und egal, wo ich in der Welt sein mag, ein Teller Omurice bringt mich immer wieder nach Japan.

Corinna: Die japanische Küche ist der Hammer. Vor allem Unagi (gegrillter Aal) ist einfach geil. Selbermachen kommt für mich eher nicht in Frage, dafür gehe ich meistens ins Yabase oder ins Kagaya in Düsseldorf. Auch Ramen muss ich unbedingt erwähnen, dafür gehe ich am liebsten ins Naniwa Noodles & Soups. Allgemein koche ich weniger gern, deshalb bevorzuge ich dann die Fahrt nach Little Tokyo. Kleiner Tipp: Selbermachen ist viel billiger xD

7. Was rätst du einem Japan-Neuling?

Corinna: Informiere dich frühzeitig über Japan. Am besten bei uns. Sei dir bewusst, dass Japan eine völlig andere Kultur hat und dass man mit Freundlichkeit am weitesten kommt. Habe am besten mehrere Möglichkeiten, um an Geld zu kommen, falls mal wieder eine Bankkarte nicht funktioniert. Nimm gute Schuhe mit, denn du wirst viel laufen und nimm dir genug Zeit, dein japanisches Umfeld zu erkunden. Weniger ist vor allem in Japan mehr. Erspare es dir, in drei Wochen fünfzehn Städte durchzuackern.

Tessa: Für größere Sehenswürdigkeiten wie den Skytree, Tokyo Tower oder Shibuya Sky solltest du unbedingt vorher Karten besorgen, damit du nicht unnötig warten musst. Gerade zur Kirschblüten-Zeit in Tokio steht man vor diesen Sehenswürdigkeiten ziemlich lange an. Außerdem kann ich Gepäck-Lieferdienste empfehlen. Es ist viel angenehmer zu reisen, wenn man keinen schweren Koffer schleppen muss. Außerdem solltest du dir unbedingt Internet in Japan besorgen. Mit Google Maps verläufst du dich sicher nicht.

8. Wie sieht die perfekte Reiseroute für Japan-Anfänger aus?

Tessa: Wenn du das erste Mal nach Japan kommst, ist eine gut geplante Route entscheidend, um das Beste aus deiner Reise herauszuholen. Hier ist ein Vorschlag für eine zweiwöchige Reise:

**Tag 1-4: Tokio**

Beginn deine Reise in Tokio, der pulsierenden Hauptstadt Japans. Verbringe ein paar Tage damit, die verschiedenen Stadtteile zu erkunden, wie Shibuya mit der berühmten Shibuya-Kreuzung, Harajuku für Mode und Kultur, und Asakusa für traditionelle Tempel, einschließlich des beeindruckenden Senso-ji. Vergesse nicht, den Tokyo Skytree oder den Tokyo Tower für eine atemberaubende Aussicht auf die Stadt zu besuchen.

**Tag 5-6: Hakone und Mt. Fuji**

Reise weiter nach Hakone, ein beliebtes Ausflugsziel mit heißen Quellen (Onsen), schönen Landschaften und einer Aussicht auf den Mt. Fuji. Außerdem kannst du eine Bootsfahrt auf dem Ashi-See machen und das Freilichtmuseum Hakone besuchen.

**Tag 7-10: Kyoto**

Als nächstes geht es nach Kyoto, dem kulturellen Herzen Japans. Besuche atemberaubende Tempel und Schreine wie den Kinkaku-ji (Goldenen Pavillon), Fushimi Inari-Taisha und Kiyomizu-dera. Spaziere durch japanische Gärten am Ginkaku-ji (silberner Tempel) oder durch historische Straßen in Gion und vielleicht siehst du Geisha.

**Tag 11-12: Nara und Osaka**

Mache einen Tagesausflug nach Nara, bekannt für den riesigen bronzenen Buddha im Todai-ji-Tempel und die frei herumlaufenden Rehe im Nara-Park. Danach geht es weiter nach Osaka, bekannt für sein lebendiges Nachtleben und seine köstliche Straßenküche. Probiere Takoyaki (gebratene Tintenfischbällchen) und Okonomiyaki (japanischer Pfannkuchen).

**Tag 13-14: Hiroshima und Miyajima**

Beende die Reise mit einem Besuch in Hiroshima, wo du das Friedensmuseum und den Peace Memorial Park besuchen kannst. Machen einen Tagesausflug zur nahe gelegenen Insel Miyajima und schieße ein Foto von dem „schwimmenden“ Itsukushima-Schreintor.

Diese Route gibt dir einen guten Überblick über Japan, von seinen modernen Metropolen bis hin zu seinen historischen Schätzen. Die Reise kannst du natürlich auch an deine persönlichen Vorlieben und Interessen anpassen. Hilfe bietet dir dazu der Routenplaner. Japan bereist am am besten mit Zügen, daher könnte der Japan Rail Pass (JR Pass) eine kostengünstige Möglichkeit für deine Reisen sein.

Corinna: Für 3 Wochen Japan: 6 Nächte Tokio -> 5 Nächte Kyoto -> 3 Nächte Okayama/Kurashiki -> 4 Nächte Osaka -> 3 Nächte Tokio. Nächtigt in der Stadt und macht Tagesausflüge z. B. zur Burg Himeji, zu den Hirschen in Nara oder besucht den Okunoin Tempel auf dem heiligen Berg Koya.

9. Worauf freust du dich am meisten, wenn du aus Japan zurückkommst?

Tessa: Wenn ich mal in Deutschland bin, dann am Bahnhof auf die erste Currywurst oder das leckere Brot vom Bäcker.

Corinna: Auf mein Bett. Und natürlich auf lecker Hausmacher mit frischem Brot und gutem Wein. Auch Käse und Kuchen schmeckt mir bei uns um Welten besser. Ich freue mich aber auch auf die „deutsche Art“, im Gegensatz zur japanischen Zurückhaltung.

10. Wie hältst du dein Interesse an Japan aufrecht?

Joerg: Das ist so eine Mischung. Ich besuche etliche Japanfeste hier in Deutschland, z.B. Japan Tag in Düsseldorf, Japan Fest in München, Main Matsuri in Frankfurt/Offenbach. Interessant ist die japanische Pop-Kultur, ich lese immer noch gerne Manga, aber inzwischen andere Genres als früher. Außerdem koche ich sehr gerne Japanisch (z.B. auf WanderWeib-kocht.de) und besuche Kochkurse über die Volkshochschule. Da trifft man viele, die auch regelmäßig in Japan sind und beim Kochen (und Essen) tauscht man sich aus: „Wo warst Du das letzte Mal? Ach gibt es da immer noch… ? Und was kannst Du da so empfehlen?“

Corinna: Die bessere Frage wäre eher: Hast du überhaupt außerjapanische Interessen? Zum einen lese ich viel über Japan. Egal, ob online oder Bücher. Ich besuche regelmäßig Düsseldorf und decke mich mit einer großen Portion Japan ein. Meine Timelines in Social Media sind voller Japan. Ich gucke japanische Filme und Serien (z. B. The Makanai auf Netflix) und spiele japanische Videospiele. Außerdem schreibe ich für WanderWeib. Bei uns dreht es sich sowieso immer um Japan oder Düsseldorf. Ich habe also kaum eine Chance davon wegzukommen.


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An dieser Stelle möchten wir unser WanderWeib-Forum (mit dem Moderator Christian Breede) und unserem neuesten Schreiberling Joerg folgendes sagen:

HERZLICHEN DANK <3

Viele Grüße aus Japan und Deutschland

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