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[Tokio Reise] Tempel Zojoji: Familientempel der Tokugawa

Der Zojoji  Tempel (増上寺, Zōjōji) ist durch seine Shogun-Tokugawa Grabanlagen und seine schönen Bauten bekannt. Während der Edo-Periode (1603-1868) diente er nämlich den Tokugawa als Familientempel. Direkt nebenan steht der Tokyo Tower und das Restaurant Shien, das typisch japanische Gerichte anbietet.


Der Tempel Zojoji wurde im Jahre 1393 in Hibiya (Tokio) gegründet und später 1598 vom Shogun Tokugawa Ieyasu an seine heutige Position gesetzt. Er sollte als sein Familientempel fungieren. Insgesamt gehörten damals 48 kleinere Tempel und ca. 150 Schulen dazu. Zur Blütezeit lebten unglaubliche 3000 Priester und Novizen auf seinem Gelände.

Tempel Zojoji – Sehenswürdigkeiten

Haupttor Sangedatsumon

Vermutlich wirst du das Tempelgelände durch das beeindruckende rote Tor Sangedatsumon betreten. Es wurde 1622 errichtet, hat den Zweiten Weltkrieg überlebt und gilt als älteste Holz-Gebäude Tokios.  Der Name (三解脱門) leitet sich sehr anschaulich ab: Wenn du durch dieses Tor (門) schreitest, erhältst du die Erlösung (解脱) von den typischen drei (三)  Leiden:  Gier, Hass und Dummheit.

Große Glocke Daibonsho

Auf der rechten Seit findest du die Glocke Daibonsho. Sie stammt aus dem Jahre 1673 und zählt zu den drei letzten großen Edo-Glocken. Sie besitzt einen Durchmesser von 1.76 Metern, eine Höhe von 3.33 Metern und wiegt 15 Tonnen(!). Die Glocke läutet zwei mal am Tag (6 Uhr & 18 Uhr), damit soll nicht die Zeit angegeben werden, sondern eher der spirituelle Reinigung der Menschen dienen.

Haupthalle Daiden

Direkt vor dir wirst du die rekonstruierte Haupthalle Daiden finden, die mehrmals abbrannte, bis sie im Jahre 1974 mit einem Beton-Gerüst verstärkt wurde. Im Inneren findest du ein Abbild vom Amida Buddha, der ganz in Gold gekleidet ist. Dort kannst du nach traditioneller Weise deinen Wunsch äußern.

Zojoji Schatzgalerie (Treasure Gallery)

Unter dem Hauptgebäude vom Tempel Zojoji findest du die Schatz-Galerie, in der du eine beeindruckende Nachbildung der Grabanlagen der Tokugawa Familie betrachten kannst. Außerdem werden in der Galerie kostbare Wandteppiche und Schätze der Tokugawa Familie ausgestellt.

 Schwarze Buddha-Halle Ankokuden

Auf der rechten Seite von der Haupthalle befindet sich die Halle Ankokuden, in der du einen schwarzen Amida Buddha bestaunen kannst. Dieser Buddha verehrt damals Ieyasu Tokugawa, da sie ihn angeblich vor Gefahren bewarte und sie ermöglichte ihm, Schlachten zu gewinnen. An dieser Halle solltest du für Erfolge oder „Unglück abwenden“ beten.

Wächter der Kinder Sentaiko Sodate jizou bosatsu

Schon von Weitem wirst du die Wächter der Kinder mit ihren roten Mützen, Lätzchen und Windmühlen sehen. Sie stehen für das sichere Aufwachsen von Kindern, aber auch für verstorbene Kinder. Die Mützen und Lätzchen sollen die Kleinen beschützen und warm halten.

Mausoleum der Tokugawa Shogune

Hinter der schwarzen Buddha-Halle findest du das Familiengrab der Tokugawa Familie. Sechs der insgesamt 15 Tokugawa Shogune und eine Prinzessin liegen hier begraben. Im Zweiten Weltkrieg wurden die Gräber zerstört, so dass nur noch die Urnen übrig geblieben sind. Die Grabanlage erinnern an die alte Edo-Zeit.

Essen & Trinken

Restaurant Shien

Falls du etwas Hunger verspürst, kannst du im Restaurant Shien kurz stärken, das befindet sich direkt hinter der großen Glocke. Das Restaurant serviert typisch japanische Gerichte.

Zum Beispiel Yuba Uden ゆば うでん für 1100 Yen:

Du kannst aber auch Matcha 抹茶 für 650 Yen und leckere gebratene Reisbällchen (Yaki-Dangos 焼きダンゴ) für 400 Yen bestellen:


Insidertipps

  • Besuche den Tempel morgens, dann ist das Licht besser für Fotos.
  • Das Mausoleum und die Schatz-Galerie lohnen sich nur zusammen.
  • Kombiniere den Besuch mit dem Tokio Tower. Von dort erhältst du auch einen schönen Überblick über die Tempel-Anlage.
  • Ferien, Wochenende oder Feiertage meiden, da oft sehr voll.
  • Jedes Jahr Ende Juli / Anfang August findet ein riesiges Obon-Festival statt.

Anfahrt

Am einfachsten erreichst du den Tempel Zojoji von den Bahnhöfen Shibakoen oder Onarimon.

Per Zug: 

Der Tempel Zojoji kann leicht von folgenden Bahnhöfen erreicht werden:

  • (Mita Linie) Bahnhof Onarimon 御成門 – Ausgang A1 -> 5 Minuten Fußweg
  • (Oedo Linie) Bahnhof Shibakoen 芝公園 – Ausgang A5 -> 5 Minuten Fußweg
  • (Metro-Hibiya Linie) Bahnhof Kamiyacho 神谷町 – Ausgang 2 -> 7 Minuten Fußweg
  • (Asakusa Linie) Bahnhof Daimon 大門 – Ausgang A6 -> 10 Minuten Fußweg

Öffnungszeiten & Preise

  • Öffnungszeiten:
    • Tempel:
      • Immer offen
    • Mausoleum:
      • 10.00-16.00 Uhr (Letzter Einlass: 15.45 Uhr)
    • Schatzgalerie:
      • 10.00-16.00 Uhr (Letzter Einlass: 15.45 Uhr)
    • Restaurant:
      • 11.30-16.00 Uhr (Mo.Mi-So.) – Geschlossen bei Regen
  • Eintritt:
    • Tempel: Kostenlos!
    • Mausoleum:
      • 500 Yen Erwachsene
      • Kostenlos für Schüler & Kinder
    • Schatzgalerie:
      • 700 Yen Erwachsene
      • Kostenlos für Schüler & Kinder
    • Schatzgalerie + Mausoleum:
      • 1000 Yen Kombi-Karte

Nützliche Links:


Warst du schon einmal am Tempel Zojoji? Lass mir doch einen Kommentar da!

7 Kommentare

  • Mike

    Hallo,
    schöner Bericht, ich hatte den Tempel, obwohl ich ihn eigentlich gar nicht auf dem Schirm hatte, auf dem Weg zum Tokyo Tower bemerkt. Man kann, wenn man im vorbeilaufen die unzähligen bemützten Statuen sehen, und hatte ihn dann, direkt nach dem Tower erkundet, weswegen ich ihn nicht durch das Haupttor betreten habe :-), und er ist wirklich einen Besuch wert, und war, als ich da war, auch nicht allzu überlaufen. Das Mausoleum hab ich allerdings verpasst, bzw. hab nicht bemerkt das man es besichtigen kann, vielleicht beim nächsten mal.

    • Tessa

      Hallo Mike,

      vielen verbinden einen Besuch beim Tempel mit dem Tokio Tower. Bietet sich auch an, bei der kurzen Strecke.

      Das Mausoleum lohnt sich nur zusammen mit der Schatzgalerie. ;)

      Viele Grüße aus Tokio
      Tessa

  • Michaela

    Danke für den Artikel, jetzt weiß ich endlich, welchen Tempel ich im Oktober vom Tokyo Tower aus gesehen habe. Leider hat es an dem Tag ziemlich stark geregnet und ich war froh, nach dem Tokyo Tower, wieder zurück im Hotel zu sein.

    • Tessa

      Hallo Michaela,

      ja, das kenne ich. Den Tempel habe ich schon oft vom Tokio Tower gesehen und mich erst in dem letzten Jahr hingetraut. :)

      Viele Grüße aus Tokio
      Tessa

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