Kanto,  Tokio

[Tokio Reise] Edo Tokyo Museum: Die Entwicklung Tokios

Das Edo-Tokyo Museum (江戸東京博物館, Edo-Tōkyō Hakubutsukan) erklärt anschaulich das Leben und Arbeiten zur Edo-Zeit (1603-1868) und wie sich Edo zur Megastadt Tokio entwickelt hat. Das Museum liegt im Sumo-Viertel Ryogoku und fällt durch seine markante Gebäudeform auf. Neben dem Museum stelle ich auch ein Restaurant vor.

Update: Das Museum wird ab April 2022 vsl. für 3 Jahre renoviert

Was ist das „Edo-Tokyo Museum“?

Das Edo-Tokyo Museum öffnete 1993 seine Tore und zeigt die 400-jährige Geschichte der Stadt Edo, die sich ab 1868 in das heutige Tokio umbenannte. Das Museum teilt sich in zwei große Bereiche auf: die Edo- und die Tokyo-Zone. Das Museum zeigt mithilfe von Ausstellungsstücken, Fotos und Nachbildungen die Geschichte der Stadt.

Etage 6F – Edo-Bereich

Nihonbashi Brücke

Direkt am Eingang überquerst du eine Nachbildung der berühmten Nihonbashi Brücke, die 1603 unter dem Shogun Tokugawa Ieyasu errichtet wurde. Sie verband Edo mit den umliegenden Provinzen und brannte mehrmals nieder. Im 20. Jahrhundert wurde die Brücke durch eine Steinbrücke ersetzt, die du noch heute hier besuchen kannst.

Edo Burg

Hinter der Brücke triffst du auf eine Nachbildung der Edo Burg, die bis ins 18. Jahrhundert das politische Zentrum der Macht war. Neben dem Hauptturm gab es viele flache Gebäude, in denen der Shogun und seine Untertanen wohnten. Übrigens: Noch heute kannst du die Grundmauern des Turms auf dem Gelände des Kaiserpalastes bestaunen.

Adeliger Palast

Vor der Edo Burg stand ein adliger Palast von Lehnsherr Matsudaira Tadamasa. Eine Nachbildung des aufwendigen Gebäudes kannst du direkt neben der Edo Burg betrachten. Sie zeigt auch, welche Macht Adelige im damaligen Edo besaßen.

Stadt Edo

Direkt neben den verschwenderischen Palastanlagen steht ein Häuser-Modell (1/30) der einfachen Leute, die in eng bebauten Gegenden lebten. Das Model zeigt das Leben Mitte des 17. Jahrhunderts nördlich der Nihonbashi Brücke, die sich bis ins 18. Jahrhundert in eine Millionenstadt verwandelte.

Etage 5F – Edo-Bereich

Leben in Edo

Über eine Rolltreppe oder den Fahrstuhl erreichst du die Etage 5F, die Nachbauten der kleinen Edo-Häuser zeigt. In den Häusern kannst du das Leben und Arbeiten der einfachen Leute betrachten.

Jahreszeiten und Feste

In mehreren Schaufenstern sind kleine Figuren ausgestellt, die zeigen, dass auch in Edo kräftig gefeiert wurde. Bei Festlichkeiten wurden kleine Schreine in langen Paraden durch die Straßen getragen.

Theater & Unterhaltung

In der Mitte findest du einen kleinen Raum, der das Vergnügungsviertel in Edo und ein Kabuki Theater zeigt. Damals waren die Schauspieler (auch die weiblichen Rollen) alle männlich. In Schaufenstern kannst du außerdem die verschiedenen Haartrachten der Edo-Frauen bewundern.

Etage 5F – Tokio-Bereich

Tokio Modernisierung

Wenn du unter der Nihonbashi Brücke wandelst, triffst du auf das modernisierte Tokio. Edo hat sich zur Meiji-Restauration (1868) dem Westen geöffnet, baute viele westliche Steingebäude und nannte sich dann Tokio.

Tokio Industrialisierung

In kurzer Zeit entwickelte sich Tokio zu einer Weltmetropole mit Steinhäusern, Fahrrädern, Eisenbahnen und es wurde westliche Kleidung eingeführt.

Katastrophen & Krieg

Tokio musst im 20. Jahrhundert zwei Mal wiederaufgebaut werden: 1923 fand das große Kanto-Erdbeben statt und einige Jahre später wurde die Stadt durch die Luftangriffe des II. Weltkrieges zerstört. In den Schaufenstern kannst du die Katastrophen verfolgen und den Aufbau Tokios erleben.

Modernes Tokio

Der letzte Bereich zeigt das Leben in der Moderne, wie sich das Leben in Tokio bis heute entwickelt hat.

Essen & Trinken

Restaurant Sakura Saryou 桜茶寮

Solltest du Hunger verspüren, besuche das Restaurant Sakura Saryou, das sich auf der Etage 7F versteckt. Es serviert erstklassigen Matcha-Tee aus Uji und gute japanische Gerichte. Außerdem bekommst du eine tolle Aussicht auf Tokio samt Sumo-Halle.

  • Adresse: Google Maps
  • Öffnungszeiten: 
    • 11.00-17.30 Uhr (Di.-Fr. & So.)
    • 11.00-19.30 Uhr (Sa.)
  • Geschlossen: Montag
  • Karte: Japanisch / Englisch
  • Preise: 1.000-2.500 Yen
  • Empfehlung: 
    • Hime-(Princess Lunch) Set für 2.500 Yen (~19 €)
    • Matcha-Set mit drei Köstlichkeiten für 780 Yen (~6 €)

Insidertipps

    • Von 10.00-15.00 Uhr gibt es (meist) kostenlose Führungen auf Deutsch oder Englisch. Treffpunkt: Etage 6F Volunteer Guide Reception Counter
    • Die Eintrittskarte ist den ganzen Tag gültig. Du kannst mehrmals das Museum verlassen
    • Im Edo-Tokyo Museum gibt es Schließfächer (40 x 35 x 43 cm), die du gegen 100 Yen Pfand nutzen kannst (auf Etage 1F und 7F). Große Taschen können am Information Counter (1F) gelagert werden
    • Direkt neben dem Bahnhof kannst du im Gebäude Edo Noren am Informationsschalter große Gepäckstücke für 500 Yen lagern lassen
    • Besuche auch das Schwestermuseum Edo-Tokyo Open Air Museum

Anreise

  • Adresse: 1 Chome-4-1 Yokoami, Sumida, Tokyo 130-0015 (Google Maps)

Am schnellsten kommst du vom (Toei) Ryokoku Bahnhof zum Edo Tokyo Museum.

Mit Zug:

  • (JR Sobu Linie) Ryogoku Bhf -> West-Ausgang > 3 Minuten Fußweg
  • (Toei O-Edo Linie) Ryogoku Bhf -> Ausgang A3 oder A4 -> 1 Minute Fußweg

Karte

Die Eintrittskarten der Permanent-Ausstellung kannst du auf der Etage 1F oder 3F kaufen, danach erreichst du den Eingang (Etage 6F) über Rolltreppen oder Fahrstühle. Dort werden kostenlose Audio-Führer (gegen Pfand) ausgegeben und es gibt die Nihonbashi Brücke, die dich zur ersten Edo-Zone führt. Weiter geht es eine Etage tiefer zur Ebene 5F.

Auf der Etage 5F kannst du auf der linken Seite das Leben und Arbeiten zur Edo-Zeit betrachten und auf der rechten wie aus Edo das Moderne Tokyo wird.


Öffnungszeiten & Preise

  • Öffnungszeiten: 9.30-17.30 Uhr (bis 19.30 Uhr an Samstagen)
    • Letzter Einlass ca. 30 Minuten vor Schluss
  • Geschlossen: Montag (falls Feiertag, dann auch Dienstag) und am Jahresende über die Neujahrfeiertage
  • Eintritt: 600 Yen (kostenlos  für Kinder, Grundschüler und Schwerbehinderte)
  • Audioguides:
    • Ausleihen: Etage 6F auf Deutsch und Englisch (gegen 1.000 Yen Pfand)
    • Rückgabe: 5F und Pfand wird erstattet
  • Verweildauer: 2-3 Stunden

Barrierefreiheit

  • Alle Bahnhöfe sind Barriere frei und besitzen Wickelflächen und Rollstuhltoiletten.
  • Edo Tokyo Museum: Barriere frei, Wickelflächen und Rollstuhltoiletten vorhanden.
    • Kinderwagen dürfen mit ins Museum genommen werden.
    • Leih-Kinderwagen und Rollstühle können kostenlos auf der Etage 1F und 6F ausgeliehen werden.
    • Stillraum gibt es auf 1F und 5F (Wickelfläche)
  • Restaurant Sakura Saryou: Barriere frei, Wickelflächen und Rollstuhltoiletten vorhanden.

Nützliche Links

Englisch:

Japanisch:


Hotels in Tokio

=> Lies unsere Tokio-Hoteltipps



Fragen? Tipps? Lass uns einen Kommentar da!


10 Kommentare

  • Steffi

    Wiedermal ein toller Beitrag. Schon beim letzten Urlaub in Tokio wollten wir uns dieses Museum ansehen aber damals war es leider geschlossen. Aber im Oktober ist es fest eingeplant =) da helfen die Infos und der Lageplan sehr!! LG

  • Mike

    Hallo,
    ja das Museum ist auf jeden Fall einen Besuch wert, auch die kleinen mitmach Spielchen, wie Wassereimer heben waren was ( wobei ich mich dabei bissel blamiert hab, da natürlich alles für japanische Größe vorgesehen ist)

  • Maria

    Großartiges Museum mit Modellen und Dingen zum Hands-On-Ausprobieren (mein Favorit war die Leder-Feuerwehr-Flagge).
    Ich war Mitte April 2018 dort, leider hatte ich nur 2 Stunden, bis das Museum seine Pforte schloss – das war eindeutig zuwenig, durch den Tokyo-Teil konnte ich nur noch schnell durchgehen.
    Und vielleicht hätte ich mich nicht an die japanische Führung mit den Volunteer-Rentner-Geschichtsprofessor ranhängen sollen, das war zwar alles interessant, aber die gingen echt laaaangsam durch die Ausstellung…

  • Ferdi

    Da hatte ich Glück bei meinem letzten Besuch das Museum an einem Regentag besucht zu haben. Es war wirklich interessant und hat viele neue Eindrücke gebracht.
    Beim nächsten Japan-Urlaub wird es dann wohl geschlossen sein…
    Danke für den wieder sehr schönen Beitrag👍👍🤓🙋🏼‍♂️

  • Stefanie

    Hallo Wanderweib-Team,
    schade, dass das Museum gerade vorübergehend geschlossen ist. Habt ihr Tipps, welche Alternativen zum Edo Tokyo Museum in Tokio existieren?
    Ich danke euch für eure Antwort
    Viele Grüße
    Stefanie

Eine Antwort schreiben

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert