
Dejima-Insel: Nagasaki’s Handelstor zu Europa
Die Insel Dejima (出島), in der Bucht von Nagasaki, war zur Edo-Zeit der einzige Handelsort zwischen Japan und Europa. Heute ist sie eine Museumsinsel und zeigt das Leben der Kaufleute zu Beginn des 19. Jahrhunderts.
Erbaut wurde die künstlich aufgeschüttete Insel Dejima zwischen 1634 und 1636. Im Jahr 1641 bezogen Mitglieder der holländischen Handelskompanie die Insel, die regen Handel mit Japan trieben. Allerdings durften diese Händler Dejima nicht verlassen. Ihrer Isolation duften sie nur zu Festlichkeiten im Suwa Schrein entfliehen.
Bis ins 19. Jahrhundert gelangten durch Schiffshandel westliche Arznei, Bücher, Waren und Wissen von Europa nach Japan. So trugen die Niederlande viel zur Modernisierung Japans bei. Umgekehrt wurden so japanische Waren und Wissen nach Europa transportiert.
Heute dient Dejima als Museum. Die meisten Gebäude sind originalgetreu rekonstruiert. Sämtliche Gebäude sind begehbar, möbliert und erzählen jede Menge Geschichten aus längst vergangenen Tagen.
Essen & Trinken
Nagasaki Naigai Club (長崎内外倶楽部)
Das einzige Restaurant ist ungefähr mittig auf Dejima zu finden und serviert Spezialitäten (holländisch-japanische Küche) wie Castella der ehemaligen Händlerinsel und Nagasaki.
- Öffnungszeiten: 11:00-18:00 Uhr
- Karte: Japanisch (mit Fotos)
- Preise: ab 400 Yen
- Empfehlung: Castella/Kasutera
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- Bisquitkuchen
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Insidertipps
- Auf Dejima gibt es einen Museums-Shop mit allerlei Souvenirs.
- Außerdem gibt es eine Kimono-Vermietung.
- Vor dem Haupteingang (Dejimaomotemon-Brücke) im Omotemonbashi Park sind wechselnde Veranstaltungen mit vielen Köstlichkeiten.
Anfahrt
Am einfachsten erreichst du Dejima mit der Straßenbahn Nummer 1 ab dem Bahnhof Nagasaki.
Per Tram/Straßenbahn:
- Ab Nagasaki Bhf -> Tram/Straßenbahn Nr. 1 (5 Min., 130 Yen) -> Haltestelle „Dejima Station“ -> 4 Min. Fußweg (350 m)
Öffnungszeiten & Preise
- Öffnungszeiten: 8:00-21:00 Uhr (letzter Eintritt 20:40 Uhr)
- Eintritt: 520 Yen (~4 €)
- Verweildauer: 60 Minuten
Barrierefreiheit
- Barrierefrei = BF, nicht Barrierefrei = NBF, Stillraum = SR, Wickelflächen = WF, Rollstuhltoilette = RT
- Tram/Straßenbahn NBF
- Dejima Rundgang: BF, SR, WF, RT (Rollstuhlvermietung vorhanden)
- Häuserbesichtigungen: Teilweise BF
Nützliche Links
Englisch
Japanisch
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4 Kommentare
detlef.loidl
mein schon lange verstorbener Schwiegervater Max Boeddinghaus wurde in nagasaki geboren dejima nummer 4 war sein zuhause.
Sein Vater war Kaufmann in nagasaki und hatte die Vertretung europäischer Schiffahrtlinien. Er war damals einer der reichsten Männer in nagasaki und verstarb 1914.
Er wurde dort begraben. Seine Frau wurde nach dem Tod des mannes wegen spionage ausgewiesen.
Damit endet die Geschichte der Boeddinghausfamilie in Japan.
Joerg
Hallo Detlef,
das ist ja eine spannende Geschichte. Danke fürs Teilen. Warst du denn mal in Nagasaki? Erinnert dort noch irgendwas an die Boeddinghausfamilie?
Viele Grüße aus der Wanderweib Redaktion
Joerg
stackbit
Moin zusammen,
DeJima in Nagasaki kenne ich auch – die VOC (Verenigde Oostindische Compagnie,) – Niederländische Ost-Indien-Kompanie war im 17. Jahrhundert so ne Art Monopolist für den Handel zwischen Europa und Japan bzw. Wissens-Transfer – die Zeit wo der Shogun (bakufu) die Europäer aus Japan rausgeworfen hat nachdem der Papst die Welt zwischen Portugal und Spanien aufgeteilt hat. Die Portugiesen haben „Japan“ erhalten ;)
Vor Dejima waren die Niederländer in Hirado – nachdem der Shogun erfuhr, das sein Land ihm nicht gehört, hat er die Lang-Nasen aus dem Land geworfen, ausser die Niederländer ! Der Film „Shogun“ mit „John Blackthorne“ hat einen wahren Kern
(Ryukuu-Kuni, die Zeit mit Okinawa fängt eben erst an)
Nagasaki hat einen sehr besonderen Status, siehe Kokura, Kokura die „glückliche Stadt“
und wegen der „Christen“ im Land
gruss Dirk
PS:
naja – Kokura – eher Kitakyushu-Shi, heute ein Stadteil von Kitakyushu-Shi war ursprünglich ein Target für die „zweite“ A-Bombe der Amerikaner – an dem Tag des Angriffs war die Sicht auf die Stadt „beeinträchtigt“ weil ein paar Tage vorher die Amerikaner „Brandbomben“ auf die Stadt abgeworfen haben und die Sicht aufs Ziel beeinträchtigt war – kurzum hat man Nagasaki „angegriffen“
da gibt es auch eine Geschichte von Leuten, die beide „Abwürfe“ überlebt haben
gruss Dirk
Tessa
Hallo Dirk,
vielen Dank für die Hinweise.
Viele Grüße aus Tokio
TEssa