Gastgeschenke für Japaner: Die besten Mitbringsel
Reist du nach Japan, wohnst bei einer Gastfamilie oder hast einen Geschäftstermin, erwarten (fast) alle Japaner Gastgeschenke. Doch über was für Mitbringsel / Souvenirs freuen sie sich am meisten und was tust du, wenn du ein Geschenk erhältst? Wir haben die Antwort.
Übersicht
Hier sind ein paar Tipps zu den Gastgeschenke für Japaner:
Welche Gastgeschenke Japanern schenken?
Viele einheimische Produkte aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz gibt es auch in Japan.
Diese Geschenke kommen in Japan deshalb nicht so gut an:
- Gummibärchen
- Lakritze
- Baumkuchen
- Brezeln
- Werthers Echte Karmellbonbons
- Kaffeebohnen
- Sauerkraut
- Rotkohl
- Ritter Sport Schokolade
Wichtig ist außerdem, dass die Gesamtanzahl deiner Gastgeschenke für Japaner nicht die Zahl 4 ergibt. Sie steht nämlich für den Tod (siehe Fettnäpfchen). Auch solltest du auf die Größe der Geschenke achten. Japaner haben meist nur winzige Wohnungen und nicht viel Platz. Es gibt teilweise noch nicht mal Regale an den Wänden (wegen der Erdbebengefahr).
Diese Geschenke kommen in Japan gut an
Nahrungsmittel:
- Schwarzbrot – in Japan schwer zu finden oder teuer.
- Haribo (Happy Cherries oder Happy Lemon Fresh Cola )
- Ricola Kräuterbonbons – Alpensalbei
- Pullmol (Kirsche) – kommen gut bei Kindern an
- Spätzle – bitte Kochzeit übersetzen!
- Knödel von Knorr
- Gemüsebrühe
- Salatdressing von Knorr (die Tütchen)
- Senf
- Dr. Oetker Vanille Pudding oder Paradies Creme
- Tee – verrückte Teesorten
- Apfelmus
- Götterspeise (mit Übersetzung!)
- Ahoi Brausepulver
Schokolade:
- Yogurette – sehr beliebt
- Milka (nicht die Standardsorten!) – Weiße Milka, Erdbeer-Milka etc.
- Kinderschokolade – kommt immer gut an!
- Merci-Schokolade – bitte kleine Packungen
- Happy Hippos – beliebt bei Kindern
- Knoppers/Hanuta
- Toffiffee – beliebt bei Omis & Opis
- Oblaten – mit Vanille-Geschmack oder Schokolade
- Waffelröllchen mit Schokolade
- Manner Neapolitaner Waffeln
- Pick-up Kekse
Kekse/Kuchen:
- Butterkeks von Leibniz o. ä.
- Stollen
- Nürnberger Lebkuchen – bevorzugt zu Weihnachten
- Spekulatius
Alkoholische Getränke:
- Lokales deutsches Bier – beliebt bei Geschäftspartnern (Freimenge beachten!)
- Deutscher Wein (Freimenge beachten!)
- Schnaps, Liköre (Freimenge beachten!)
Für Familien:
- Kühlende Beißringe*
- Zahnungshilfe (Dentinox N Gel*)
- Sternentaler – Babyschlafsäcke* – für den Winter/Herbst mit abnehmbaren Ärmeln
- Gummistiefel*
- Matschhosen*
Sonstiges:
- Badesalze von Kneipp
- Naturkosmetik Logona
- Stofftaschen mit hübschen Motiven
- Ansichtskarten aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz
- Sonnencreme (teuer in Japan!)
- Geld bei Hochzeiten – bitte eine ungerade Anzahl an Scheinen wählen!
- Vitamintabletten
- Tempo Taschentücher
Beachte:
- Im Sommer ist Schokolade ungünstig, weil es in Japan meist über 30 Grad heiß wird.
- Fleisch- und Käse-Einfuhr ist verboten (=> Zoll).
- Flüssigkeiten müssen im Koffer transportiert werden (=> Flugbestimmungen).
Wie übergibst du das Gastgeschenk?
Verpacke das Geschenk immer hübsch (zusätzlich noch in eine Tüte) und übergebe das Geschenk mit beiden Händen. Wenn du privat eingeladen bist, überreichst du das Geschenk direkt im Eingangsbereich. Bei einem Geschäftstreffen übergibst du es nach dem Visitenkartentausch. Sage dabei folgenden Satz:
Tsumaranai mono desu ga, uketotte kudasai! = Bitte akzeptiere mein „langweiliges“ Geschenk.
Aus Demut spielt man in Japan sein Geschenk herunter und bezeichnet es als langweiliges Ding. Verwende den Satz auch bei dir völlig fremden Personen, die dir unterwegs geholfen haben. Wenn du jemanden bereits länger kennst, kannst du auch folgenden Satz sagen:
Watashi no kimochi dake uketottekudasai! = Bitte akzeptiere meine (Dankbarkeits-)Gefühle.
Das bedeutet, dass du dich bei der Person für deren Hilfe bedankst. Häufig werden die überreichten Geschenke nicht direkt vor deinen Augen geöffnet, sondern erst nachdem du gegangen bist. Das hat den Grund, dass bei Nichtgefallen du dein Gesicht nicht verlierst. Es wird also aus Respektsgründen nicht vor dir geöffnet.
Und falls du dich fragst, was du deiner Familie oder Freunden aus Japan mitbringen solltest, empfehle ich dir, den Artikel über Süßigkeiten aus Japan durchzulesen.
Wie verhältst du dich, wenn du ein Geschenk erhältst?
Umgekehrt geht natürlich auch: Du erhältst ein Geschenk. Es kann nämlich durchaus vorkommen, dass dich wildfremde Japaner zum Essen einladen, dir Karten für Züge schenken oder dich für längere Zeit kostenlos durch die Gegend führen. Einen solchen Gefallen solltest du niemals ablehnen, da du sonst die Gefühle des Hilfebietenden kränkst. Nimm das Angebot an und bedanke dich mit folgenden Worten:
Domo arigatou gozaimasu! = Vielen herzlichen Dank!
Aus dem Grund solltest du immer kleinere Gastgeschenke (z.B. Pullmoll oder kleine Butterkeks-Packungen) dabei haben. So bist du für alle Situationen gewappnet und kannst ein kleines Dankeschön übergeben.
=> Weiter geht es mit: Souvenirs aus Japan
Welches sind deine Erfahrungen mit Gastgeschenken für Japaner?
Fragen? Tipps? Lass uns einen Kommentar da oder ab ins Forum!
235 Kommentare
Sebastian
Hallo liebe Tessa,
zunächst einmal danken wir, meiner Freundin und ich, dir für diesen tollen Artikel. Und ohnehin für deine ganze Arbeit auf deiner Internetpräsenz.
Genau, das hat uns nämlich dazu veranlasst, zwei Packungen Ricola und drei Döschen Pulloll mitzunehmen. Das könnte uns vielleicht jetzt weiterhelfen…
Kurz erzählt: Gleich an unserem ersten Abend in Tokio haben wir in einem kleinen Lokal einen Geschäftsmann und zwei seiner Kompagnon kennen gelernt. Nachdem wir uns etwas ausgetauscht hatten (einer konnte etwas Englisch), wurden wir noch zu einem weiteren Essen und ein paar Getränken eingeladen. Eine tolle Erfahrung! Er war irgendwie recht angetan. Wir haben Telefonnummern ausgetauscht, denn er hat uns angeboten, wenn wir in Nara sind, uns seiner Familie (seine Frau versteht wohl Englisch) vorzustellen und etwas mit ihnen zu unternehmen. Er hat uns das jetzt für den 20. März, den Frühlingsbeginn, vorgeschlagen.
So weit, so ungewohnt :D.
Unsere Frage: Geht das in Ordnung, wenn wir das Angebot so annehmen und die oben erwähnten Süßwaren nett verpacken? Reicht das als Gastgeschenk (aus Deutschland)?
Wir würden uns über eine Antwort wirklich freuen. Vielleicht hast du ja auch noch ein paar andere Tipps.
Liebe Grüße aus Osaka
Joerg
Hallo Sebastian,
Mensch, ihr habt ja was tolles erlebt! Das ist selten und ein echter Glücksgriff. Nehmt das Angebot auf jeden Fall an, ihr wollt Eure neuen Freunde doch nicht kränken. Und wie gut, dass ihr Gastgeschenke auf Verdacht dabei habt. Keine Angst, es zählt nicht wie groß oder teuer das Geschenk ist, sondern die Geste des Schenkens (aber nur nicht vier Stück einpacken). Das bedeutet aber auch, es sollte schön verpackt sein (und nicht wundern, in Anwesenheit des Gastes wird nicht ausgepackt, also bitte nicht selbst öffnen und rumzeigen oder so) und entsprechend übergeben werden, Anleitung steht ja auch hier im Artikel. Wenn die Verpackung etwas traditioneller ausfallen soll, könnt ihr in ein Furoshiki Tuch einpacken, dazu haben wir hier einen Artikel.
Ansonsten freut euch und seid ganz ihr selbst. Eure Gastgeber freuen sich einfach, dass sie euch etwas von ihrer Heimat zeigen können und das größte Geschenk für einen Gastgeber sind glückliche Gäste. Vielleicht erzählt ihr, wo ihr schon überall ward in Japan, was euch an Japan besonders gefällt. Wenn ihr Fotos von eurer Heimat habt, könnt ihr, wenn es passt, die ja auch mal zeigen, um umgekehrt ein Bild zu vermitteln, wo kommt ihr her, wie es dort so. Und je nachdem wie es läuft und es passt, könnt ihr am Ende auch eine Einladung aussprechen, falls sie mal in Deutschland (?) sind.
Aber so wie das bisher klingt, macht ihr das schon.
Habt noch eine wundervolle Reise voller ungewohnt schöner Ereignisse.
Viele Grüße aus der Wanderweib Redaktion
Joerg
Moni
Hallo, ich werde ab Dezember bei einer Japanischen Gastfamilie sein. Darf ich Stolle als Gastgeschenk mitbringen?
Liebe Grüße :)
Joerg
Hallo Moni,
ich verstehe deine frage so, ob die Einfuhr von Stollen nach Japan erlaubt ist? Ist sie. Fleisch udn Fleischprodukte sind tabu, da ist ja in Stollen nichts von drin. Udn Bei Pflanzen/Pflanzenteilen kann es kritisch werden, aber die Pflanzen sind in dem Fall das Getreide, der Zucker, Rosinen… das ist alles hochverarbeitet. Es geht mehr darum, dass man auf „rohen“ Pflanzen eben Krankheiten einschleppen könnte, die es in Japan nicht gibt. Gleiches gilt für tierische Produkte, die zum Beispiel Erreger von Schweinepest oder ähnlichem in sich ragen könnten. Da sind Inselstaaten immer etwas eigen.
Da der Stollen verarbeitet ist (also erhitzt wurde) und kein Fleisch enthält, kann er mitgenommen werden.
Oder wolltest du wissen, ob der Stollen Japanern schmeckt?
Viele Grüße aus der Wanderweib Redaktion
Joerg
Dominik
Hallo liebe Tessa,
ich habe dir vor über einem Jahr schon einmal geschrieben (leider finde ich den Artikel oder Kommentar nicht mehr) bezüglich Gastgeschenken für eine japanische Familie. Unsere Tochter war ab Sommer 2023 für ein Jahr im Schulaustausch bei einer wunderbaren japanischen Gastfamilie und besuchte dort eine lokale High School. Deine Webseite und die zusätzlichen Tipps haben uns dabei enorm geholfen, und die Gastgeschenke sind damals wirklich sehr gut angekommen – vielen Dank dafür!
Inzwischen ist unsere Tochter seit Mitte Juli 2024 wieder bei uns. Sie hat unglaublich viel erlebt und eine wundervolle Zeit in Japan verbracht. Besonders berührt uns, dass sie immer von ihrer „zweiten Familie“ in Japan spricht. Auch ihre japanischen „Gastbrüder“ erzählen vor Ort davon, dass sie eine Schwester in der Schweiz haben.
Nun steht im Sommer 2025 eine große Freude an: Wir werden als Familie nach Japan reisen und die Gastfamilie endlich persönlich kennenlernen. Die Vorfreude ist riesig! Wir haben sogar eine Einladung erhalten, ein paar Tage bei ihnen zu übernachten. Allerdings gibt es in ihrem Haus kein separates Gästezimmer, und unsere Tochter meinte, dass es in Japan durchaus üblich sei, dass Gäste einfach auf Futons am Boden schlafen.
Wir Eltern sind ein wenig unsicher, ob wir der Familie mit drei kleineren Kindern nicht vielleicht zur Last fallen. Natürlich würden sie das niemals sagen oder uns das spüren lassen. Auch unsere Tochter betont, dass diese Einladung von Herzen kommt und eine solche Gelegenheit sehr besonders sei, da private Einladungen in Japan nicht selbstverständlich sind. Für unsere Tochter wäre es ein unglaublich wertvoller Moment, wenn ihre beiden Familien zusammenkämen, um Zeit miteinander zu verbringen.
Uns ist die Situation jedoch ein wenig unangenehm – wir möchten auf keinen Fall zu viel verlangen oder die Gastfamilie in irgendeiner Weise belasten. Gleichzeitig sind wir ihnen so dankbar für alles, was sie für unsere Tochter getan haben, und dafür, dass sie ihr ein zweites Zuhause geschenkt haben. Wir stehen mittlerweile auch ohne unsere Tochter regelmäßig über „Line“ in Kontakt und haben eine herzliche und vertraute Beziehung aufgebaut.
Wie schätzt du diese Situation ein? Hast du vielleicht Tipps, wie wir uns in dieser speziellen Situation am besten verhalten können?
Was die Gastgeschenke für den Sommer betrifft, fühlen wir uns mittlerweile fast wie Profis – wir haben schon eine gute Vorstellung, was wir mitbringen möchten. 😊
Vielen Dank schon jetzt für deine Einschätzung und herzliche Grüße,
Lieber Gruss
Dominik
Joerg
Hallo Dominik,
da habt ihr ganz großes Glück, solche privaten Einladungen sind eher selten. Dementsprechend wäre es schon unhöflich, diese nicht anzunehmen. Überlegt mal umgekehrt, wenn ihr die Familie aus Japan eingeladen hättet, dann würdet ihr euch doch auch wahnsinnig freuen, wenn die kommen, selbst wenn es etwas Arbeit ist.
Ihr macht euren Gastgebern die arbeit leichter, wenn ihr euch vorher über die Sitten und Gebräuche informiert, eure Tochter wird da ja Bescheid wissen. Es ist einfach für alle Seiten angenehmer, wenn ihr die japanischen Höflichkeitsregeln kennt und einhaltet (also zum Beispiel, dass man die Schuhe in der Wohnung auszieht, aber im Bad wieder welche anzieht, aber nur dort und dort dann auch lässt. Dass man sich nicht in der Öffentlichkeit die Nase putzt usw. usw.) Dann geht es reibungsloser. Und wenn ihr etwas nicht essen oder trinken wollt, lehnt nie direkt ab oder sagt, dass es nicht schmeckt, sagt einfach, dass der Arzt es euch leider verboten hat. Reicht als Begründung, völlig akzeptiert, ist eine höhere Autorität.
Macht euch keine zu großen Sorgen, genießt die Zeit.
Viele Grüße aus der Wanderweib Redaktion
Joerg