[Fukuoka Reise] Der liegende Buddha des Nanzoin Tempels
Auf einem Hügel, nahe der Stadt Fukuoka, befindet sich eine einzigartige Statue: Der liegende Buddha des Nanzoin Tempels (南蔵院). Jedes Jahr ziehen Tempel und Statue tausende Pilger und Besucher in ihren Bann.
Heute ist nichts mehr von den Unruhen zu spüren, die den Tempel einst überschatteten. Anti-Buddhisten wollten den Tempel Nanzoin nämlich zerstören. Und so wurde er 1899 von Koyasan nach Sasaguri verlegt.
Den Aufgang zum Tempel markiert eine Straße mit Steinlaternen. Nanzoin ist umgeben von fließendem Wasser und sattem Grün. Hunderte Steinstatuen sitzen am Wegesrand und heißen Besucher willkommen.
Eine Statue sticht besonders heraus: Die zornige Darstellung des Schutzgottes Fudo Myoo, der am Waldesrand auf einem Platz hinter dem Tempel steht, ist vor allem in Japan verbreitet. Wer Schutz sucht, betet zu ihm und den wachsamen Augen der 500 umliegenden Statuen, die Schüler Buddhas darstellen.
Hinter einem Tunnel, der den 7 Glücksgöttern (Shichifukujin) gewidmet ist, geht es zu einem Inari-Schrein.
Vorbei an halbkreisförmig angeordneten Jizo-Statuen, kommt der große Kopf des liegenden Buddha zum Vorschein. Die Figur aus Bronze liegt auf einer Lichtung und wird Nehanzo genannt. 1995 errichtet, ist sie 41 Meter lang, 11 Meter hoch und wiegt rund 300 Tonnen.
In Japan wird Buddha überwiegend meditierend (also sitzend) dargestellt, wie die berühmten Buddhas in Nara oder Kamakura. Nehanzo aber wird sterbend, also kurz vor Eintritt ins Nirvana, dargestellt. Viele gläubige Buddhisten pilgern zu ihm.
Sie ergreifen ein farbiges Seil, das an Buddha angebracht ist, um zu ihm zu beten. Danach gehen sie zu seinen Füßen und legen eine Münze oder ihre Hände auf die verzierten Fußsohlen. Das soll Glück bringen. Zudem besteht die kostenpflichtige Möglichkeit, in einen Gebetsraum – im Innern der Statue – zu gelangen.
Gegenüber der Statue gibt es überdachte Sitzgelegenheiten, um sich den liegenden Buddha in Ruhe anzusehen.
Essen & Trinken
An den überdachten Bänken gibt es einen kleinen Laden, der leckeres Softeis verkauft.
- Öffnungszeiten: 11.00-16:00 Uhr (saisonal)
- Karte: Englisch/Japanisch
- Preise: ab 300 Yen
- Empfehlung: Matcha Aisu für 300 Yen
- Grüntee Softeis in einer Waffel
Insidertipps
- Der Tempel Nanzoin ist der 1. Tempel des Sasaguri-Pilgerwegs.
- An einigen Stellen ist Fotografieren nicht mehr erlaubt.
- Nanzoin ist kein Sightseeing-Spot, sondern ein spiritueller Ort für Buddhisten.
Anfahrt
Am einfachsten erreichst du den Nanzoin Tempel zu Fuß ab dem Bahnhof Kidonanzoin.
Per Zug:
- JR Hakata Bahnhof (Fukuoka) -> JR Fukuhoku Yutaka Line (Sasaguri Linie) -> Bahnhof Kidonanzoinmae (20-25 Min, 380 Yen) -> 3 Minuten zu Fuß (200 m)
Öffnungszeiten & Preise
- Öffnungszeiten: 08:00 bis 17:00 Uhr
- Eintritt: Kostenfrei (500 Yen für den Gebetsraum in Inneren der Buddha-Statue)
- Verweildauer: ~60 Minuten
- Fotos: Oktober 2017 / Gastartikel von Corinna
Barrierefreiheit
- Barrierefrei = BF, nicht barrierefrei = NBF, Stillraum = SR, Wickelflächen = WF, Rollstuhltoilette = RT
- Der Bahnhof Kidonanzoinmae ist BF
- Tempel Nanzoin: BF / höher gelegene Stellen (Höhle, Wasserfälle etc.) sind NBF
Nützliche Links
Englisch:
Japanisch:
Fragen? Tipps? Lass uns einen Kommentar da!
14 Kommentare
Henning
Hallo Tessa, hallo Corinna,
Vielen Dank für den Bericht und die wunderschönen Fotos. Ich würde denken, dass es sich bei der Statue auf dem sechsten Foto um Fudo Myoo (https://en.m.wikipedia.org/wiki/Acala) handelt, den „Beschützer der Lehre“.
Ich wünsche euch alles Gute für das neue Jahr und freue mich auf weiter spannende Berichte, die für den kommenden Japantrip inspirieren :)
Tessa
Hallo Henning,
danke! Das habe ich gleich ergänzt!
Viele Grüße aus Tokio
Tessa
Andy
Hallo Tessa, ein echtes Highlight, ein fast „magischer“ Ort mit all den vielen Tempeln, Schreinen, Figuren und Wasserfällen.
Und das Softeis ist immer noch super.
Joerg
Hallo Andy,
erstmal eine schöne Japanreise. Bis Fukuoka verirren sich ja eher selten die Touristen, aber auch der japanische Westen hat viel Schönes zu bieten. Schön, dass bis zum Softeis noch alles da ist ^_^
Viele Grüße aus der Wanderweib Redaktion und hab noch eine schöne Reise
Joerg
Kathleen
Oh wenn ich Zeit finde dann mache ich das an einem Tag in Fukuoka. Toller Tip! Danke!
Tessa
Hallo Kathleen,
solltest du unbedingt machen. ;)
Viele Grüße aus Tokio
Tessa
Sophie
Dank diesem Artikel sind wir heute von Fukuoka aus zum liegenden Buddha geradelt. Ein toller Ort. Ich bin völlig begeistert und kann nur empfehlen jedem der in der Nähe ist einen Abstecher dort hin zu machen.
Danke für diesen Bericht! Ohne wäre ich auf diese wunderbare Sehenswürdigkeit nie gekommen!
Tessa
Hallo Sophie,
danke für deinen Kommentar! Wie lange habt ihr denn für die Strecke gebraucht? Und wo habt ihr die Räder ausgeliehen?
Viele Grüße aus Tokio
Tessa
Daniela
Hallo Tessa,
auch wenn wir schon lange wieder zurück in Deutschland sind, sind wir in Gedanken noch oft in Japan. Heute möchte ich von unseren Highlights in Fukuoka berichten.
Auch wenn es im August sehr warm war, waren wir beim liegenden Buddha Japans. Ein beeindruckender Ort mit wenigen bis fast keinen Touristen, so konnten wir den Buddha in seiner ganzen Größe im Schatten auf uns wirken lassen. Da hab ich gleich noch eine Frage. Auf dem Weg zum Buddha haben wir in einem Halbkreis 12 kleine Statuen vorgefunden. Interessant an ihnen waren die verschiedenen Bedeckungen wie Mützen, Tücher und eine Art T-Shirt. Bei jeder Figur befand sich auch ein anderes Tier wie z.B. ein Hahn oder ein Affe. Warum wurden die Staturen verschieden bedeckt? Bei anderen Figuren waren es weiße und hellblaue Lätzchen. Was bedeutet das?
Auf dem Rückweg zur Bahnstation waren wir noch ganz lecker Essen. Außen stand ein Schild nur auf japanisch 南蔵院檀信徒会館 Nanzō-in Dan shinto kaikan. Ein religiöser Saal. Wir wurden freundlich empfangen und man erklärte uns die Speisen auf englisch.
Auf dem Fukuoka Tower mit 234m, der höchste Küstenturm Japans hat man auf einer von 123m Höhe einen tollen Blick über das Genkai-Meer und die Skyline der Stadt. Auch hier waren wir die einzigen Touristen, jedenfalls nach unserem Gefühl. Hier genossen wir den Ausblick und warteten ein Regenschauer ab. Interessant einen solchen zu beobachten …
Im Ōhori-Park machten wir viele tolle Familienbilder, auch hier keine Touristen, sehr angenehm.
Mal ganz ehrlich: Bahnhöfe haben doch bei uns eher ein schmuddeliges Umfeld. Nicht so in Japan. Hier ist das Bahnhofsviertel mehr ein Vorzeigeviertel und das ist auch die Hakata Station. Hier besuchten wir wohl den bestbestücktesten 100-Yen-Laden DAISO, den es gibt. Unglaublich was dort alles für 100 Yen angeboten wird…
Ein absolutes MUSS ist der Besuch des Rooftop Garden. Wer, so wie wir in der Nähe des Bahnhofs seine Unterkunft hat(te), sollte unbedingt zu verschiedenen Tageszeiten diesen Besuchen. Und auch hier kaum Touristen und einen tollen Blick über die Stadt.
Lohnen tut sich auch ein Besuch der Canal City, besonders zu jeder vollen und halben Stunde wenn das Wasserspiel mit jeweils unterschiedlicher musikalischen Untermalung stattfindet. Wir empfehlen auch den Besuch der 5ten Etage. Dort hat man eine größere Auswahl an verschiedenen Ramen- Restaurants, da ist sicher für jeden Geschmack was dabei.
Also Tessa, wenn du Zeit hast, solltest du Fukuoka besuchen…
Viele Grüße
Daniela
Tessa
Hallo Daniela,
Fukuoka steht schon lange auf meinem Zettel… :)
Viele Grüße aus Tokio
Tessa
Steffen
Hallo Tessa,
kennst du die Bedeutung der roten Tücher und Mützen, welche viele Statuen tragen?
Wir waren zwei Wochen in der Mitte und Süden, bis Hiroshima unterwegs.
Deine Seite hatte viele Tips.
Grüße Steffen
Corinna
Hallo Steffen,
danke dir. Diese Statuen werden kurz ‚Jizō‘ genannt.
Jizos sind nach buddhistischem Glauben zumeist Retter verstorbener Seelen.
Damit die Seelen ihre Retter besser erkennen können, tragen sie zumeist rote Käppchen oder Mäntelchen.
Viele Grüße aus der WanderWeib-Redaktion
Corinna
Thalia Klimow
Hallo Tessa, wir landen in Hiroshima und wollen von Hirosihima nach Fukuoka mit dem Zug fahren. Sind zwei Tage für Fukuoka zu wenig? Löhnt sich ein längere Aufenhalt?
Tessa
Hallo Thalia,
2-3 Tage sollten für Fukuoka reichen.
Hab ich dir geholfen? Dann bedanke dich doch mit einer Paypal-Spende.
Viele Grüße aus Tokio
Tessa