Wenn du nach Japan reist und dich für Geschichte interessierst, wirst du früher oder später auf Ninja stoßen. Diese legendären Krieger (aka Ninja) sind faszinierende Figuren aus der japanischen Vergangenheit und sind eng mit einigen Sehenswürdigkeiten in Japan verwoben.

In diesem Artikel erfährst du auf Deutsch, wie die Ninja entstanden sind, ob sich das Ninja Museum Japan oder das Ninja Dorf Japan lohnen und welche Ninja-Erlebnisse für Touristen es gibt. Außerdem stellen wir Ninja-Festivals in Japan vor.

Der Ursprung der Ninja

Ursprung der Ninja

Die Ninja, auch bekannt als Shinobi, entstanden in der turbulenten Sengoku-Zeit (15.-16. Jahrhundert), einer Periode voller Kriege und politischer Intrigen. Während die Samurai für ihren Ehrenkodex und ihre offene Kriegsführung bekannt waren, arbeiteten die Ninja im Verborgenen in Japan.

Sie waren Meister der Spionage, des Informationssammelns und der Sabotage. Ihre Fähigkeiten reichten von Kampfkünsten bis hin zur perfekten Tarnung, und sie nutzten alles, was sie hatten – sei es durch geschickte Verkleidungen oder den Einsatz von Giften und geheimen Botschaften.

Eine kleine Anekdote: Als ich das Iga-Ryu Ninja Museum in Mie besucht habe, zeigte mir ein „Ninja“ mehrere Ninja-Verstecke. Sie erzählte mir von den besonderen Techniken, die Ninja anwandten, um Informationen unbemerkt zu übermitteln, wie unsichtbare Tinten und geheime Zeichen an Häuserwänden.

Die berühmtesten Ninja-Clans: Iga und Koga

Besonders berüchtigt waren die Ninja-Clans von Iga und Koga. Diese Clans hatten sich in bergigen Regionen angesiedelt, die schwer zu erobern waren, was ihnen eine natürliche Verteidigung bot.

Der Iga-Clan war für seine strikte Ausbildung und seine Loyalität bekannt, während der Koga-Clan für seine Allianzen und diplomatischen Verbindungen gerühmt wurde.

Ninja-Waffen

Ninja-Waffen

Ninja verwendeten eine Vielzahl von Waffen und Hilfsmitteln, um ihre Missionen erfolgreich durchzuführen. Zu den bekanntesten gehören:

  • Shuriken (Wurfsterne): Kleine, flache Wurfwaffen, die zum Ablenken oder Verletzen verwendet wurden.
  • Ninja-Schwert (Ninjato): Ein kürzeres, gerades Schwert, das schnell gezogen werden konnte und im Nahkampf verwendet wurde.
  • Blasrohre und Pfeile: Für heimliche Angriffe auf größere Entfernungen.
  • Kusarigama: Eine Kombination aus einer Sichel und einer Kette, die für flexible Angriffe und Verteidigung eingesetzt wurde.
  • Rauchbomben und Verkleidung: Zur Flucht oder Verwirrung des Gegners.
  • Kletterausrüstung: Speziell entwickelte Haken und Seile, um Gebäude oder Mauern zu erklimmen.

Ninja-Kleidung

Entgegen der populären Vorstellung, dass Ninja immer schwarz gekleidet waren, trugen sie oft dunkelblaue, graue oder erdfarbene Kleidung. Diese Farben boten bei Nacht bessere Tarnung.

In manchen Missionen trugen Ninja auch Kleidungsstücke, die sie als einfache Bauern, Händler oder Priester tarnten, um sich unauffällig unter die Leute zu mischen. Diese Verkleidungen ermöglichten es ihnen, Informationen zu sammeln oder sich unerkannt zu bewegen

Die Kleidung war in der Regel aus leichtem und strapazierfähigem Stoff gefertigt, der leise Bewegungen ermöglichte und gleichzeitig atmungsaktiv war. Folgende Kleidungsstücke wurden meist verwendet:

  • Hakama: Eine weite Hosenart, die Bewegungsfreiheit bot. Diese Hosen waren so geschnitten, dass sie schnelles Laufen, Klettern und Springen erleichterten. Die Hakama hatten oft Taschen oder geheime Fächer, in denen Waffen oder Werkzeuge verstaut werden konnten.
  • Uwagi: Eine eng anliegende Jacke oder ein Oberteil, das bequem war und die Bewegung nicht einschränkte. Es war wichtig, dass lose Kleidung vermieden wurde, da sie beim Schleichen hinderlich sein konnte.
  • Kapuze oder Hachigane: Eine Kapuze oder ein Schal wurde verwendet, um das Gesicht zu bedecken und die Identität zu verbergen. Manche Ninja trugen ein Stirnband (Hachigane) oder eine leichte Kopfbedeckung aus Leder oder Stoff als zusätzlichen Schutz.
  • Gürtel oder Obi: Ninjas trugen breite Gürtel, um ihre Kleidung zu fixieren und verschiedene Waffen und Werkzeuge zu tragen. Ein Obi (Band) konnte auch dazu dienen, Seile oder andere nützliche Utensilien zu befestigen.
  • Tabi-Socken und Waraji-Sandalen: Tabi-Socken trennen den großen Zeh von den anderen Zehen. Sie sorgten für besseren Halt und Beweglichkeit. Waraji sind Strohsandalen, die leicht und leise waren, um geräuschloses Fortbewegen zu ermöglichen.

Solche Kostüme kannst du einfach in Deutschland online hier* erwerben.

Ninja-Schuhe

Heute tragen die Ninjas an den Füßen hauptsächlich Jika-Tabi-Schuhe (aka Ninja-Schuh). Sie sind bequemer und werden nicht nur von Ninjas sondern auch japanischen Rikscha-Fahrern getragen. In Japan kannst du diese recht günstig und in vielen hübschen Farben und Motiven erwerben. In speziellen Jika-Tabi Läden werden sie angeboten.

Die Schuhe sind nicht nur bequem sondern sehen auch noch schick aus. Mehr Infos findest du hier.


Ninja-Erlebnisse in Japan: Was du unbedingt erleben solltest

Das Iga Ninja Museum in Mie

Iga Ninja Museum

Ein absolutes Muss für jeden Ninja-Fan ist das Iga Ninja Museum in Japan. Hier tauchst du tief in die Geschichte ein und kannst dir Vorführungen ansehen, bei denen Ninja ihre Fähigkeiten präsentieren. Es gibt sogar interaktive Erlebnisse, bei denen du lernst, wie du Shuriken (Wurfsterne) wirfst.

Unser Tipp: Leihe im Danjiri Museum ein Ninja-Kostüm für ~1000 Yen aus.

  • Öffnungszeiten: 10.00-16.00 Uhr (bis 16.30 Uhr an Wochenenden und Feiertagen)
  • Geschlossen: 29. Dezember bis 1. Januar
  • Eintritt: 800 Yen (+ 500 Yen für die Show)
  • Mehr Infos hier.

Das Koka Ninja Village in Shiga

Das Koka Ninja Village in Shiga

Ein weiteres Highlight ist das Koka Ninja Village, auch bekannt als Ninja Dorf Japan. Hier kannst du ein authentisches Ninja-Dorf besuchen, das eine Vielzahl von Ninja-Aktivitäten anbietet. Von Ninja-Parcours bis zu Häusern mit Geheimgängen – das Dorf lässt dich erleben, wie sich ein Ninja in seiner Umgebung bewegt hat.

Ein besonderes Highlight ist das Wurfstern- oder Schwert-Training, bei dem du lernst, einen traditionellen Waffen zu kämpfen.

Unser Tipp: Das Ninja Dorf in Japan lohnt sich besonders für Kinder. Leiht euch unbedingt ein Ninja-Kostüm aus.

  • Öffnungszeiten:
    • 10.00-16.00 Uhr (meistens werktags)
    • 9.00-17.00 Uhr (meistens an Wochenenden oder Ferien)
  • Geschlossen: Montags (falls Feiertag, dann dienstags) außer in den Sommerferien.
  • Eintritt: 1100 Yen

Ninja-Themen-Restaurants & Cafés

Ninja-Restaurants und Cafés sind mehr als nur Orte zum Essen – sie sind Erlebniswelten, in denen du die Geschichte der Ninja erleben kannst. Sie bieten dir eine einzigartige Möglichkeit, die Kultur zu verstehen und gleichzeitig zu speisen.

Besonders, wenn du mit Freunden oder Familie reist, sind diese Orte perfekte Spots, um gemeinsam Spaß zu haben und Erinnerungen zu schaffen.

Ninja Experience Café

Ninja Experience Café

Das Ninja Experience Café ist eine einzigartige Attraktion in Osaka, Kyoto oder Tokio (Harajuku und Asakusa). Hier erwartet dich nicht nur Ninja-Essen, sondern eine komplettes Ninja-Training, bei der du mit Schwertern, Wurfsternen oder Blasrohren üben kannst. Wichtig, vorher reservieren (mehr dazu hier)!

Persönlicher Tipp: Kauf dir vorher eine schwarze Maske in einer Drogerie.

Reservierungen sind Pflicht und müssen zwei Tage vorher hier erledigt werden:

Samurai Ninja Museum

Im Samurai Ninja Museum Kyoto/Tokyo kannst du authentische Samurai-Rüstungen und Waffen sehen, mit Ninja-Wurfsternen werfen und sogar eine Rüstung anprobieren. Außerdem kannst du Samurai- oder Ninja-Workshops teilnehmen.

Samurai Ninja Museum Kyoto

  • Öffnungszeiten: 9.30-19.30 Uhr (letzte Tour ab 18.30 Uhr)
  • Eintritt: 3300 Yen (Ticket online hier*)

Samurai Ninja Museum Tokyo

  • Öffnungszeiten: 9.00-19.00 Uhr (letzte Tour ab 18.00 Uhr)
  • Eintritt: 3300 Yen (Ticket online hier*)

Ninja Tokyo Restaurant

Ninja Tokyo Restaurant

Für ein etwas gehobeneres Erlebnis ist das Ninja Tokyo Restaurant die perfekte Wahl. Dieses Restaurant befindet sich im Herzen von Tokio und bietet dir ein kulinarisches Abenteuer, das von der Show bis hin zum letzten Bissen beeindruckt.

Sobald du das Restaurant betrittst, wirst du von einem echten Ninja begrüßt, der dich durch geheime Gänge und versteckte Türen zu deinem Tisch führt. Das Menü besteht aus exquisiten japanischen und internationalen Gerichten, die kunstvoll präsentiert werden.

Wichtig: Ohne Reservierungen erhältst du keinen Zutritt. Unbedingt einen Monat vorher hier* tätigen (ab mindestens 4 Personen).

  • Öffnungszeiten:
    • 11.30-14.30 Uhr (letzter Einlass 12.30 Uhr)
    • 17.00-22.00 Uhr (letzter Einlass 20.00 Uhr)
  • Geschlossen: sonntags, feiertags und Neujahrstage (1. bis 3. Januar).
  • Preise ab 8.000 Yen (Ohne Reservierungen kommst du nicht rein. Unbedingt einen Monat vorher hier* tätigen (ab mindestens 4 Personen)).

Ninja-Freizeitparks

Edo Wonderland

Edo Wonderland

Edo Wonderland ist ein historischer Themenpark in Nikko, der das Leben im Edo-Zeitalter nachstellt. Hier gibt es jeden Tag die besten Ninja-Shows in ganz Japan und man kann Ninja-Kostüme anprobieren und verschiedene Aktivitäten (wie Ninja-Labyrinth) ausprobieren. Außerdem gilt es ein Ninja-Haus zu erkunden.

Unser Tipp: Vorher Karten kaufen, denn nur online gibt es Rabatt hier*.

  • Öffnungszeiten:
    • 9.00-17.00 Uhr (20. März bis 30. November)
    • 9.30-16.00 Uhr (Dezember bis 19. März)
    • Letzter Einlass eine Stunde vor Schließung
  • Geschlossen: Mittwochs, außer an Feiertagen und während Schulferien, einigen Dienstagen und während Wartungsarbeiten (Winter). Überprüfe die offizielle Webseite
  • Eintritt:
    • 5800 Yen (5000 Yen nach 14.00 Uhr im Sommer oder 13.00 Uhr im Winter)
    • Nur 5500 Yen online vorher hier*.
    • Shows und einige Attraktionen sind kostenlos. Andere wie das Ninjastern-Werfen kosten Extra.

Toei Kyoto Studio Park (Toei Uzumasa Eigamura)

Toei Kyoto Studio Park

Der Toei Kyoto Studio Park ist ein Themenpark und Filmset in Kyoto, der Besucher in die Edo-Zeit zurückversetzt. Hier kann man Samurai, Ninjas und Geishas in einem nachgebauten historischen Dorf erleben. Außerdem gibt es eine Spezialaustellungen zum Anime Evangelion.

Unser Tipp: Kauf dir die Eintrittskarten mit dicken Rabatt vorher hier*.

  • Öffnungszeiten: 9.00 oder 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr (letzter Einlass eine Stunde vor Schließung)
  • Geschlossen: Während Wartungsarbeiten
  • Eintritt:
    • 2400 Yen (Ohne Stress und mit dickem Rabatt hier*)
    • Beachte: einige Attraktionen kosten extra

Lies auch: Die 10 TOP-Freizeitparks in Japan!


Sehenswürdigkeiten und Orte

Die Festung Iga Ueno

Die Festung Iga Ueno

Die Festung Iga Ueno ist ein beeindruckendes Beispiel für die Verbindung zwischen der Ninja-Kultur und der Architektur. Die Burg war nicht nur ein strategischer Ort, sondern auch eine Festung, die den Iga-Clan schützte. Heute kannst du die Festung besuchen und die Aussicht genießen, während du dir die historischen Ausstellungsstücke ansiehst.

Unser Tipp: Gleichzeitig mit dem Ninja Museum Japan besuchen.

  • Öffnungszeiten: 9.00-17.00 Uhr (letzter Einlass um 16.45 Uhr)
  • Geschlossen: 29. bis 31. Dezember
  • Eintritt: 600 Yen

Das Koka Ninja Haus

Das Koka Ninja Haus

Ein Besuch im Koka Ninja Haus ist eine Reise zurück in die Vergangenheit. Dieses historische Gebäude war tatsächlich das Versteck der Koka-Ninja und ist voll von versteckten Türen, Falltüren und Fluchtwegen. Du kannst hier sehen, wie Ninja lebten und wie sie das Haus zu ihrem Vorteil nutzten.

Anekdote: Als ich das Koka Ninja Haus betrat, erklärte mir ein älterer Führer, dass viele Touristen nicht einmal bemerken, wenn sie unter einer Ninja-Figur laufen. Die Demonstration, bei der er plötzlich durch eine scheinbar solide Wand verschwand, ließ mich wirklich staunen.

  • Öffnungszeiten: 9.30-17.00 Uhr (letzter Einlass 16.30 Uhr)
  • Geschlossen: mittwochs und jeden 4. Donnerstag im Monat
  • Eintritt: 650 Yen (+ 300 Yen fürs Shuriken werfen)

Der Ninja-Tempel

Der Ninja-Tempel

Auch bekannt als der Ninja-dera ist ein Tempel in Kanazawa, der für seine versteckten Räume, Falltüren und geheime Fluchtwege berühmt ist. Obwohl er keine direkte Verbindung zu den historischen Ninja hat, spiegelt er deren Taktiken der Tarnung und List wider.

  • Öffnungszeiten: Touren werden von 9.00-16.00 Uhr gehalten (bis 16.30 Uhr an Wochenenden und Feiertagen außer im Winter)
  • Geschlossen: 1. Januar und einige Tage unter dem Jahr
  • Eintritt: 1.000 Yen (nur Bargeld)
    • Reservierungen per Telefon: 076-241-0888 (am besten vom Hotel erledigen lassen).

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Moderne Events und Festivals

Ninja-Festivals: Tradition trifft Moderne

Wenn du deine Reise nach Japan planst, versuche, dein Besuch so zu legen, dass du an dem IGA-UENO Ninja-Festa teilnehmen kannst. Das IGA-Ueno Ninja-Festival findet jedes Jahr Anfang Mai zur Goldenen Woche  oder Mitte November statt.

Das Festival bietet nicht nur Vorführungen, sondern auch Wettbewerbe und Workshops, bei denen du selbst ein Ninja werden kannst. Es gibt Verkleidungsstände, an denen du dich in ein traditionelles Ninja-Gewand hüllen kannst – perfekt für einzigartige Erinnerungsfotos!

Tipp: Bei dem jährlichen Festival gibt es einen Wettbewerb, bei dem du heraus finden kannst, wie gut deine Ninja-Fähigkeiten sind.

  • Wann? Jedes Jahr Anfang Mai oder Mitte November für drei Tage
  • Wo? Auf dem Gelände der Ueno-Burg in Iga.
  • Kosten? Das Event ist kostenlos!

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Praktische Tipps für Reisende

Beste Reisezeit und empfohlene Aufenthaltsdauer

Die beste Zeit, um die Ninja-Sehenswürdigkeiten in Japan zu besuchen, ist im Frühling (März bis Mai) oder Herbst (September bis November). Plane mindestens ein bis zwei Tage in Mie oder Shiga ein, um alle Ninja-Erlebnisse auszukosten.

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Unterkünfte und kulturelle Hinweise

Für einen authentischen Aufenthalt als Ninja in Japan kannst du in traditionellen Ryokan-Hotels übernachten. Diese Unterkünfte bieten oft Abendessen mit regionalen Spezialitäten und heißen Quellen, in denen du nach einem abenteuerlichen Tag entspannen kannst.

Die besten Unterkünfte befinden sich in Kawaguchiko am Fuji, in Hakone, in Kanazawa oder auf der Insel Miyajima.

Lerne auch ein paar grundlegende japanische Vokabeln wie „Arigato gozaimasu“ (Vielen Dank), um Respekt zu zeigen.


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