[Wandern] Berg Takakawayama: Ungestörter Fuji-Blick
Der Berg Takakawayama 高川山 befindet sich nur eine Stunde-Zugfahrt von Tokio entfernt und ist für zwei Dinge bekannt: eine gute Aussicht auf den Fuji und die ungestörte Natur. Die Takakawa-Wanderung führt dich außerdem noch an Tempel, Schreinen und Reisfeldern vorbei.
Die Takakawa-Wanderung
Da wir im Juli der großen Hitze entgehen wollten, treffen wir bereits um 7.30 Uhr am Bahnhof Hatsukari 初狩駅 ein, den wir schon von unserer Wasserfall-Wanderung kennen. Zunächst gehen wir geradeaus, bis wir an diese Kreuzung kommen.
Hier biegen wir nach rechts ab und folgen den weiß/roten Schildern Richtung Takakawayama 高川山. Nach ein paar Schritten stehen wir an diesen beiden Straßen.
Dort wählen wir den rechten Weg und durchqueren den Tunnel.
Danach folgen wir den Schildern immer weiter bergauf bis wir über eine lange Treppe den Tempel Jitokuji 自徳寺 erreichen.
In einer Ecke finden wir diese Buddha Statue, die zu meditieren scheint.
Besonders gefallen uns diese blauen Ajisai-Büsche dahinter. In einer weiteren Ecke finden wir eine große Glocke und viele kleine Jizo-Statuen.
Die alle in eine andere Richtung schauen.
Diese Statuen stellen Wächter dar, der verirrte Seelen ins Jenseits bringen. Weiter geht es über eine schmale Straße und vorbei an einem Friedhof.
Wir passieren den Blumengarten des Tempels, der farbenfroh erstrahlt.
An einem Mast fällt uns dieses markante Schild auf.
Zuerst dachten wir, dass das Schild Waffen verbietet. Nachdem wir die vier Schriftzeichen übersetzt hatte, erfuhren wir, das es uns vor Schüssen von Jägern warnt. Am Wegrand passieren wir die letzten Toiletten, die von der Stadt aufgestellt wurden.
Als nächstes fällt uns dieses gelbe Schild auf, das uns vor Bären warnt.
Bisher allerdings kennen wir diese Tiere nur von Schildern. Nach einigen Feldwegen erreichen wir diese Abzweigung.
Hier fängt der Wanderweg (Richtung Takakawayama 高川山) an. Wir steigen den Treppe hinauf und folgen einem orangefarbenen Zaun bergauf.
An steilen Stellen sind die Wege mit Seilen gesichert.
Du solltest sie aber nur im äußersten Notfall benutzen, weil sie nur auf japanische Gewichtsverhältnisse abgestimmt sind.
An dieser Abzweigung haben wir die Wahl zwischen dem linken Männer-Pfad 男坂 und dem rechten Frauen-Pfad 女坂. Wir nehmen den Männer-Pfad, der etwas steiler ist, aber kürzer. Fast wären wir auf diesen kleinen Freund getreten.
Das ist ein ca. 10 cm langer „Tausendfüßer“, der böse beißen kann. Wenn du von diesem Vieh gebissen wirst, dann hört es meist nicht mehr auf zu bluten und du solltest schnell zu einem Arzt gehen. Zum Glück sind diese Tiere sehr langsam. ;) Nach gut einer Stunde stehen wir endlich auf dem Berg Takakawayama.
Und wir haben Glück! In der Ferne können wir den Fuji erblicken. Keine 10 Minuten später er aber schon wieder von Wolken bedeckt. Neben dem Gipfelschild entdecken wir eine Box, in der wir das Gipfelbuch vermuten. Doch dort finden wir ein Album mit Hundefotos, die wohl Wanderer hier zurückgelassen haben.
In einer Ecke setzen wir uns auf einen großen Stein und genießen die Aussicht.
Schließlich brechen wir auf und folgen den Schildern Richtung Matsuba Course 松葉コース bergab. Da es am Vortag ziemlich geregnet hatte, rutschen wir mehrmals aus. Gefährliche Stellen sind auch hier mit Seilen gesichert.
Wir folgen den Schildern Richtung Bahnhof Tanokura 田野倉駅, bis wir an diesem Schild ankommen.
Hier verlassen wir den Kamm-Weg und biegen nach rechts ab. Unter einem riesigen Felsen stoßen wir auf diese drei Pferdekopf-Kannon-Figuren.
Sie wurden häufig von Pferdebesitzern aufgestellt, deren Tiere an dieser Stelle verstorben sind. Es soll die Seelen der toten Pferde in der Unterwelt trösten. Danach treffen wir auf den Felsen Benkeiiwa 弁慶岩.
Er soll an den Kriegermönch Benkei (1155-1189) erinnern, der dem berühmten Krieger Minamoto no Yoshitsune diente. Die Geschichte des Mönchs Benkei wird heute in zahlreichen Kabuki und No-Theater-Stücken erzählt.
Nachdem wir noch mindestens zwei Mal ausgerutscht sind, erreichen wir endlich diese Kreuzung.
Ab hier können wir endlich angenehmer auf einer Straße entlang gehen.
Wir folgen den zahlreichen Bahnhof Tanokura 田野倉駅-Schildern zu einem Tunnel.
Dort unterqueren wir die Autobahn und finden auf der anderen Seite ein verschlafenes Dorf und den Schrein Inamura-jinja 稲村神社 vor.
Da es aber schon viel zu heiß ist, biegen wir nach links ab. Hier staunen wir über schöne Reisfelder.
Und überqueren die Brücke Oowarihashi おおわりはし.
Keine 10 Minuten später stehen wir vor dem Bahnhof Tanokura 田野倉駅.
Etwas müde steigen wir in die Linie Fujikyuko 富士急行線 ein, die direkt vom Mount Fuji kommt.
An der Endstation Otsuki steigen wir aus und wechseln in die Linie Chuohon 中央本線, die uns nach Tokio zurückbringt.
Insidertipps
- Diese Wanderung ist einfach und gut ausgeschildert. Selbst im Juli kann man noch viele Blumen entdecken.
- Mit Internet-Verbindung findest du dich besser zurecht. ;-)
Anfahrt
Von Tokio Shinjuku Bahnhof reist du ca. eine Stunde bis zum Bahnhof Hatsukari Bahnhof.
Per Zug:
- Ab Shinjuku über Takao nach (Linie Chuohon 中央本線) Bahnhof Hatsukari 初狩駅
- Endpunkt: (Linie Fujikyuko 富士急行線) Bahnhof Tanokura 田野倉駅
Wanderung im Detail
- Dauer: 3.30/4.30 Stunden (ohne/mit Pausen)
- Strecke: 7,4 km
- Anstieg: 554 m
- Abstieg: 614 m
- Schwierigkeitsgrad: Mittel
- Max Höhe: 976 m
- Wegweiser:
Bahnhof Hatsukari 初狩駅 → Berg Takakawayama 高川山 → Otokosaka 男坂 → Berg Takakawayama 高川山 → Berg Takakawayama 高川山 → Matsuba course 松葉コース → Bahnhof Tanokura 田野倉駅 → Matsuba-Iri (Tanokura) 松葉入(田野倉駅) → Tosanmichi 登山道 田野倉駅 (rechts abbiegen!) → Bahnhof Tanokura 田野倉駅
Strecke
- GPX-Track: Download
- Fotos: 17. Juli 2014
Nützliche Schriftzeichen
- Bahnhof Hatsukari 初狩駅
- Linie Chuohon 中央本線
- Berg Takakawayama 高川山
- Matsuba course 松葉コース
- Bahnhof Tanokura 田野倉駅
- Linie Fujikyuko 富士急行線
Fragen? Tipps? Lass uns einen Kommentar da!
4 Kommentare
Sakura
Hey Tessa,
wie immer eine super Beschreibung für den Ausflug. Haben letztes Jahr einige deiner Routen genutzt :)
Ist es für diesen Ausflug besser im Sommer oder würden sich April/Mai für diese Route eignen?
LG
Sakura
Tessa
Hallo Sakura,
die Tour kannst du das ganze Jahr über wandern. Ich würde den April/Mai bevorzugen, da es nicht ganz so warm ist.
Viele Grüße aus Tokio
Tessa
Anonymous
Vielen Dank für die Beschreibung und die Fotos! So kann man zumindest virtuell auf die Wanderung gehen und träumen, wenn man schon nicht vor Ort sein kann :-)
Tessa
Gerne. :-)