Wandern

[Wandern] Durch Bambus-Tunnel am Berg Myojingatake

Kurzfristig entschlossen wir uns, den Berg Myojingatake (明神ヶ岳) in der Region um Hakone zu besteigen. Die Gegend ist nicht nur durch ihre heißen Quellen, sondern auch wegen der Bambus-Tunnel berühmt. Sogar eine Aussicht zum Fuji ist drin, bevor wir mit dem kostenlosen Shuttlebus zum Onsen Hakoneyuryo fahren und uns entspannen.


 

Die Wanderung

Früh morgens um 8.30 Uhr treffen mein Begleiter und ich am Bahnhof Hakoneyumoto ein. Wir folgen den Schildern Richtung Bus bis wir an der Bushaltestelle Nr. 3 ankommen.

Hier warten wir auf den Bus „T“, die Togendai Linie. Wenige Minuten später fährt der Bus vor und wir steigen ein. Die Fahrt dauert ~30 Minuten und kostet ~750 Yen. An der Haltestelle Sengoku steigen wir schließlich aus. Hier überqueren wir die Ampel und folgen der Straße geradeaus.

Wenige Schritte weiter finden wir die Abzweigung zu unserem Wanderweg.

Dort biegen wir nach rechts Richtung Yagurasawa ab.

Die ansteigende Straße führt uns zu unserem ersten Bambus-Tunnel.

Über eine Treppe steigen wir langsam den Kamm hinauf. Oben am Pass erwartet uns ein Hüttenwirt, der gerade grillt.

Am Pass Yagurasawa-Toge gibt es außerdem eine Wasserstelle. Ab hier folgen wir den Schildern Richtung Berg Myojingatake. Über dem Kamm geht es stets bergauf und -ab. Wir blicken kurz zurück und sehen den Berg Kintoki im Vordergrund. Im Hintergrund versteckt sich der Fuji. Wie ich die Besteigung des Fuji erlebt habe, erfährst du hier.

An einer Stelle können wir das Tal Hakone überblicken. Besonders fallen uns Golfplätze auf. Auf der linken Seite entdecken wir den Berg Hakone, der aus den Bergen Kamiyama und Komagatake besteht.

Wir sehen sogar noch Dampf aus dem Tal hinaufsteigen. Noch immer ist das Tal gesperrt, da es letztes Jahr zu einigen Erdeben kam. Durch Bambus-Tunnel geht es auf dem Kamm weiter. Sie spenden genügend Schatten, so dass wir nicht ins schwitzen kommen.

An dieser Stelle erhalten wir eine wunderschöne Aussicht über den Weg, die wir schon gewandert sind.

Dann erreichen wir einen kleinen Wald. Dort müssen wir über einige Wurzeln klettern, um vorwärts zu kommen. Kurz vor dem Gipfel heißt es noch mal, viele Treppenstufen im Zickzack bergauf gehen.

Oben am Kamm angekommen, wandern wir über breite Wege. Im Hintergrund können wir den beeindruckenden Fuji noch ein letztes Mal sehen, bevor er wenige Minuten später von einer Wolke verdeckt wird. Am Wegrand fallen uns diese lila Blümchen mit dem Namen Tachitsubosumire auf.

Bei uns nennt man sie Veilchen. Im Mai sieht man sie häufig auf niedrigeren Bergen. Während wir über den Kamm spazieren, wundern wir uns, wo eigentlich der Gipfel ist. Dann biegen wir um die nächste Kurve und sehen endlich den Gipfel des Myojingatake.

Leider ziehen Wolken auf, sodass wir nur begrenzt ins Tal und zur Sagamiko Bucht hinabschauen können.

In einer Ecke entdecken wir ein paar Koi-Fahnen, die wahrscheinlich eine Familie hiergelassen hat.

Diese Fahnen werden traditionell am 5.5. zum Tag des Kindes aufgestellt. Nach einer kurzen Pause setzen wir unseren Weg Richtung Myojogatake fort, der einen ähnlichen Namen hat. Plötzlich stolpern wir über ein riesiges Denkmal, das den ehemaligen japanischen Kaiser Showa ehrt.

Er hat sich für die Erhaltung des Wanderwegs eingesetzt, sodass wir ihn noch  heute benutzen können. Weiter geht es durch zahlreiche Bambus-Tunnel.

Von einem Aussichtspunkt können wir noch einmal den Berg Myojingatake bewundern.

Nach 1 ½ Stunden erreichen wir diese Kreuzung, die den Gipfel des Myojogatake darstellt.

Enttäuscht stellen wir fest, das es weder ein Gipfelschild, noch eine Aussicht gibt. Ab dieser Stelle biegen wir nach rechts Richtung Miyagino 60 Min. ab. Kurz bevor wir absteigen, erhalten wir noch einen letzten Blick ins Tal.

Danach geht es im Zickzack bergab. Wir bleiben immer auf dem Hauptweg bis wir eine Straße erreichen. Dort biegen wir nach rechts ab und folgen der abfallenden Straße. An einer Kreuzung finden wir dieses Schild.

Hier richten wir uns nach den Schild Öffentliche Toilette (koshu toire). An der Hauptstraße angekommen, überqueren wir den Zebrastreifen und biegen nach rechts ab. Nach gut 500 m treffen wir auf eine Toilette und die Bushaltestelle Miyagino-shisho-mae basutei.

Wir nehmen die Bushaltestelle auf der rechten Seite und haben Glück. Der Bus kommt direkt um die Ecke. Wir steigen ein und fahren zurück zum Bahnhof Hakoneyumoto. Wenige Schritte weiter gehen wir zu dieser Haltestelle.

Hier fährt der kostenlose Shuttlebus zum Onsen Hakoneyuryo alle 15 Minuten ab. Wir steigen ein und fahren ca. 5 Minuten. Das traditionelle Tor beeindruckend uns, weil es ein traditionelles Strohdach besitzt. Im Eingang bezahlen wir ~1.400 Yen und erhalten eine Karte und einen Schlüssel. Direkt dahinter entdecken wir einen Hofgarten (Tsuboniwa).

Tsuboniwa gibt es seit der Heian-Zeit (794-1192). Wir halten uns rechts und folgen einem langen Gang. Im nächsten Gebäude ziehen wir unsere Schuhe aus und stellen sie in das Schließfach, das zu unserem Schlüssel passt. Dann steigen wir eine Treppe hinunter und stehen vor dem Frauen- und Männerbad.

Ich verschwinde hinter dem roten Vorhang und ziehe meine Kleidung aus. Dann betrete ich das Onsen. Im Inneren finden sich einige Waschstellen und drei größere Becken. Nachdem ich mich gewaschen habe, gehe ich nach draußen und bin von der Größe der Anlage überrascht. Es gibt zahlreiche Bäder, in die man sich setzen kann! Toll!

Nachdem wir uns entspannt haben, gehen wir in das angrenzende Restaurant, um uns die Empfehlung des Hauses zu gönnen:

Lecker! Die Gerichte wechseln je nach Saison, so dass es immer etwas neues gibt. Nach dem Essen zahlen wir am Eingang des Restaurants und gehen zurück zum Hauptausgang. Dort geben wir unseren Schlüssel ab und steigen in den kostenlosen Shuttlebus. Wenige Minuten später treffen wir am Bahnhof Hakoneyumoto ein.

Fazit: Diese Wanderung ist zwar lang, aber einfach. Die Bambus-Tunnel spenden Schatten, sodass es auch an sonnigen Tagen recht angenehm ist. Die Wanderung sollte man nur an trockenen Tagen und nicht im Winter machen, weil sonst zu viele Stiele der Bambuspflanzen im Weg hängen.


Details
Distanz: 13,0 km
Dauer: 5.00/6.00 Stunden (ohne/mit Pausen)
Höhenmeter: 1.169 m
Ansteigend: 835 m
Absteigend: 1.053 m
Schwierigkeitsgrad: ✭ ✭ ✭✩✩
Jahreszeit: Frühling-Herbst
Startpunkt: Bahnhof Hakoneyumoto 箱根湯本駅 Linie Hakone Tozan 箱根登山線 → Bus → Bushaltestelle Sengoku 仙石 バス停
Endpunkt: Bushaltestelle Miyagino-shisho-mae 宮城野支所前 バス停 → Bus → Bahnhof Hakoneyumoto 箱根湯本駅 Linie Hakone Tozan 箱根登山線
Fotos: 6. Mai 2016


Wegweiser:
Bushaltestelle Sengoku 仙石 バス停 → Yagurasawa-guchi 矢倉沢口 → Berg Myojingatake 明神ヶ岳 → Yagurasawa-toge 矢倉沢峠 → Berg Myojingatake 明神ヶ岳 → Berg Myojogatake 明星ヶ岳 → Miyagino 宮城野 → Miyagino 110 Min 宮城野110分 → Myojogatake 明星ヶ岳 → Miyagino 60 Min 宮城野60分 → Miyagino 宮城野 → Öffentliche Toilette & Bushaltestelle koshu toire basutei 公衆トイレ・バス停 → Öffentliche Toilette koshu toire 公衆トイレ → Bushaltestelle Miyagino-shisho-mae basutei 宮城野支所前 バス停 → Bus → Bahnhof Hakoneyumoto 箱根湯本駅

Nützliche Schriftzeichen:
Bahnhof Hakoneyumoto 箱根湯本駅
Linie Hakone Tozan 箱根登山線
Bushaltestelle Sengoku 仙石 バス停
Wandereingang Yagurasawa-guchi 矢倉沢口
Veilchen – Tachitsubosumire タシツボスミレ
Berg Myojingatake 明神ヶ岳
Pass Yagurasawa-toge 矢倉沢峠
Richtung Miyagino 宮城野
Berg Myojogatake 明星ヶ岳
Öffentliche Toilette – koshu toire 公衆トイレ
Bushaltestelle Miyagino-shisho-mae basutei 宮城野支所前 バス停
Bahnhof Hakoneyumoto 箱根湯本駅
Bushaltestelle Basutei バス停
Bahnhof Eki 駅
Rechts Migi 右
Links Hidari 左


Nützliche Links:


Übersicht:



Fragen? Tipps? Lass uns einen Kommentar da!


4 Kommentare

  • Anni

    Hallo,ich wollte gern was fragen, bezüglich Onsen, haben Sie da kostenlos Handtuch bekommen? Und das Essen? war das auch inklusive? Oder kostet alles separat? Danke schön ;) Wünsche Die noch einen schönen Abend.Lg Anne

    • Tessa

      Hallo Anni,

      ich bringe mein eigenes Handtuch immer mit. Ansonsten kannst du ein Handtuch kostenpflichtig erwerben. Das Essen kostet natürlich extra.

      Viele Grüße aus Tokio
      Tessa

  • Svanja

    Liebe Tessa,

    diesen Donnerstag hatte ich mich an deiner Wanderroute versucht. Leider musste ich die Wanderung nach einer Stunde abbrechen. Das lag nicht etwa an meiner fehlenden Ausdauer, sondern daran, dass ich nicht damit gerechnet hatte, dass auf dem Weg Schnee liegen könnte. Am Vortag hatte es ziemlich stark geregnet und dieser Regen ist wohl auf dem Berg als Schnee herunter gekommen. Der dann angeschmolzene Schnee hat die leider unbefestigten Wege in Rutschbahnen und sogar teilweise in kleine Bäche verwandelt. Selbst geeignetes Schuhwerk hat da nicht viel geholfen.
    Ich war sehr enttäuscht, dass ich die Route nicht wandern konnte, weil das Stück, das ich gesehen hatte wirklich wunderschön war. Vielen Dank für diese Wanderroute, Tessa! Wenn ich das nächste Mal in Hakone bin, werde ich es noch einmal versuchen. Auf jeden Fall eine absolute Empfehlung! – Aber vielleicht nicht im Winter und auch im April sollte man noch aufpassen, dass es die Tage vorher wirklich trocken war.

    PS: Den Lawson gibt es inzwischen nicht mehr, das Gebäude steht leer. Man findet das Schild aber trotzdem gut :)

    Liebe Grüße
    Svanja

    • Tessa

      Hallo Svanja,

      Danke für die Info. :-) Im April kann es auch mal vorkommen, das es schneit. Den besagten Berg habe ich mal im Tiefschnee bestiegen und musste ich auch anbrechen, weil mir die Finger vor Kälte abgestorben sind… Ich habe die Tour dann im Mai gemacht.

      Viele Grüße aus Tokio
      Tessa

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