Schütze dich vor Abzocke in Japan: Lerne, wie du sie als Tourist vermeiden kannst. Obwohl Japan für seine Sicherheit und kulturelle Vielfalt bekannt ist, gibt es hier auch Abzocke, die speziell auf Touristen abzielen.

In diesem Artikel erfährst du alles über die häufigsten Touristenfallen in Japan und wie du diese erkennen kannst, damit deine Reise stressfrei bleibt.

1) Die Bar-Abzocke

In belebten Touristenvierteln wie Shinjuku, Shibuya und Roppongi in Tokio wirst du oft auf der Straße von freundlichen Personen angesprochen, die dich mit verlockenden All-you-can-drink-Angeboten in lokale Bars locken wollen. Oder es wird ein kostenloses Freigetränk versprochen.

Aber Vorsicht: Die Getränkepreise sind oft überteuert, und ungebetene Damen (Hostessen) oder Herren (Hosts), die sich zu dir gesellen, bestellen auf deine Kosten.

Eine weitere beliebte Masche ist die Karaoke-Bar-Abzocke, in der du in einem großen Raum zusammen mit den anderen Gästen singst. Dabei trinkt aber meist das Personal auf deine Kosten mit.

Aufpassen in: Shinjuku, Shibuya, Roppongi in Tokio

Unser Tipp: Meide Angebote von Straßenwerbern und suche selbstständig nach guten Bars mit transparenten Preisen. Wähle auch nur Karaoke-Ketten aus, in denen du in einem Raum alleine bist, ohne versteckte Kosten (Mehr hier).

Lies auch: Izakaya- Die japanische Kneipe


Abzocke in Japan: Bier in einer Kneipe trinken

2) Die K.O.-Tropfen-Abzocke

In einigen Nachtclubs, besonders im Roppongi-Viertel, besteht das Risiko, dass K.-o.-Tropfen in die Getränke gemischt werden. Ziel ist es, dich als Touristen mit Kreditkarten auszurauben oder zu Wucherpreisen abzurechnen.

Aufpassen in: Roppongi (Tokio)

Unser Tipp: Nimm nur Bargeld in Clubs mit und lass dein Getränk niemals unbeaufsichtigt.


Abzocke in Japan: Die Takeshita-Straße ist bekannt für ihre Mode

3) Die Modelscout-Abzocke

Auch wenn Japan sehr sicher für Frauen ist, musst du auf diese Abzocke vorbereitet sein. Sie zielt auf junge, allein reisende Frauen ab, die mitten in der Nacht von jemandem angesprochen werden. Dieser behauptet, von einer Modelagentur zu sein und bietet dir einen Job (oft mit Vertrag) an.

Meist sind es aber Jobs für fragwürdige Videos, Maids in Cafés oder Bar-Angestellte.

Aufpassen in: Harajuku (Tokio)

Unser Tipp: Sei skeptisch gegenüber Fremden, die dir nachts Jobangebote machen, und gehe nicht mit ihnen mit.


Abzocke in Japan: Shoppen in Shinjuku

4) Die Shopping-Abzocke

In Einkaufsgebieten wie der Takeshita-Straße in Harajuku oder in Shibuya gibt es Läden, die gefälschte Markenware zu scheinbar günstigen Preisen anbieten. Es ist zwar nicht verboten, gefälschte Produkte von unter 430 Euro nach Deutschland mitzunehmen, allerdings sind diese Waren meist minderwertig in Material und Qualität.

In beliebten Gegenden wie Asakusa oder am Kiyomizu-Tempel kosten viele Souvenirs mehr als anderswo. Lokale Märkte oder kleinere Läden bieten oft bessere Preise.

Aufpassen in: Harajuku, Shinjuku, Shibuya oder Dotonbori/Namba in Osaka

Unser Tipp: Informiere dich über die realistischen Preise für Markenprodukte und kaufe nur in autorisierten Geschäften. Lies auch unsere Shopping-Tipps.


Japan-Veranstaltungen wie die Illumination

5) Die Buddhistischer Mönch-Abzocke

In touristischen Gebieten geben sich Betrüger als buddhistische Mönche aus und fordern hohe Summen für Segnungen, Talismane oder Armbänder.

Sobald du den Talisman angenommen hast, zeigen sie dir ein Buch mit angeblichen ‚Spenden‘, in denen fiktive Summen und Namen eingetragen sind. Bevor du weiterziehen darfst, wirst du aufgefordert, mindestens 10.000 Yen „zu spenden“.

Aufpassen in: Bei Veranstaltungen, vor Sehenswürdigkeiten (wie dem Sensoji-Tempel oder dem Kamakura Daibutsu), Bahnhöfen oder Einkaufszentren.

Unser Tipp: Echte Mönche betteln nicht aggressiv um Spenden. Ignoriere solche Anfragen und gehe weiter.


Sensoji-Tempel in Asakusa

6) Die Wohltätigkeits-Abzocke

Vorsicht vor Personen, die auf der Straße um Spenden für fragwürdige Wohltätigkeitsorganisationen bitten. Sie zeigen dir Bücher mit gefälschten, hohen Spendenbeträgen, um dich unter Druck zu setzen.

Aufpassen in: Vor bekannten Sehenswürdigkeiten, Bahnhöfen oder Einkaufszentren in Kyoto und Tokio.

Unser Tipp: Gehe nicht auf solche Spendenanfragen ein und ignoriere sie.


7) Die Geld-Abzocke

In kleineren Läden und Bars kommt es immer wieder vor: Man gibt dir Falschgeld als Wechselgeld oder zu wenig zurück. Deshalb solltest du dir die Schein beim ersten Abheben am Geldautomaten genau ansehen, damit du später keine Probleme bekommst.

Aufpassen in: Tokios Kabukicho/Shinjuku oder Osakas Dotonbori/Namba

Unser Tipp: Überprüfe dein Wechselgeld immer sofort.

Lies auch: Geld in Japan umtauschen.


8) Die Taschendiebe

Obwohl Taschendiebstähle in Japan seltener sind als in vielen anderen Ländern, solltest du in Menschenmassen besonders auf deine Wertsachen achten. Oft lenkt dich eine Person ab, indem sie zum Beispiel nach dem Weg fragt, und die andere stielt dann dein Geldbeutel, dein Handy oder deine Handtasche.

Aufpassen in: Nishiki-Market in Kyoto und Dotenbori/Namba in Osaka

Unser Tipp: Trage wichtige Gegenstände immer in verschlossenen Innentaschen. Und: Spricht dich jemand an, taste nach deinem Geldbeutel.


9) Die Restaurant-Abzocke

Die japanische Küche ist eines der Highlights einer Japanreise. Einige Restaurants sind allerdings gezielt nur auf Touristen ausgerichtet und haben deutlich höhere Preise.

Konkret: Meide Restaurants mit „Kobe Beef“-Schildern in Gion/Kyoto oder Meeresfrüchte-Reisschalen-Werbung im Tsukiji-Markt in Tokio.

Aufpassen in: Kabukicho/Shinjuku, Tsukiji-Markt und Shibuya in Tokyo, Gion in Kyoto sowie Namba und Umeda in Osaka.

Unser Tipp: Informiere dich vorab über das Restaurant und vermeide Lokale, die keine Preise ausstellen. Übrigens in Japan gibst du kein Trinkgeld aber abends meist eine geringe „Sitzgebühr“. Schau dir auch unsere Restaurant-Empfehlungen hier an.

Lies auch: Restaurant in Japan: So bestellst du wie ein Profi!


10) Die Taxi-Abzocke

Die berühmteste Abzocke ist wohl das Taxifahren in Japan.  Taxis sind in Japan recht teuer und lohnen sich meist nur für Kurzstrecken (besonders in Kyoto).

Einige Taxifahrer nutzen die Unkenntnis von Touristen aus, indem sie längere Routen fahren oder nachts (22.00-05.00 Uhr) die überhöhten Preise verlangen.

Denn in Japan fahren nachts keine Züge! Meist kannst du aber nichts gegen eine solche Abzocke tun, außer dich vorher zu informieren.

Aufpassen in: Tokio, Kyoto oder Osaka.

Unser Tipp: Nutze möglichst öffentliche Verkehrsmittel, informiere dich über den letzten Zug und vermeide spätnächtliche Taxifahrten ohne vorherige Preisabsprache.

Lies auch: Taxi fahren in Japan


Konkret: Wie eine Abzocke in Japan vermeiden?

1) Lass dich nicht auf der Straße ansprechen, besonders wenn dir jemand etwas verkaufen will oder dich in einen Laden locken möchte.
2) Achte auf deine Wertsachen in Menschenmengen und trage sie in verschlossenen Innentaschen.
3) Lege Kopien deiner wichtigsten Dokumente für den Notfall an und bewahre sie im Koffer auf.
4) Frag im Hotel oder bei Einheimischen nach guten Restaurants oder Einkaufsmöglichkeiten – oder nutze unsere Restaurant-Empfehlungen hier.
5) Überprüfe immer dein Wechselgeld, um Fehler oder Falschgeld zu vermeiden.

Ist Japan sicher für Touristen?

Trotz allem ist Japan sehr sicher und sollte dich nicht von einer Reise nach Japan abhalten!

Wie melde ich eine Abzocke in Japan?

  • Polizei anrufen: Wähle 110 und gib eine möglichst genaue Beschreibung des Vorfalls.
  • Beweise sichern: Mach Fotos oder Videos, falls möglich, und bewahre Quittungen, Nachrichten oder Chatverläufe auf.
  • Online-Abzocke melden: Betrug im Internet kannst du auf der Webseite der japanischen Polizei oder über offizielle Cybercrime-Portale melden.
  • Medizinische Hilfe: Wenn dir Drogen verabreicht wurden, gehe sofort ins Krankenhaus und lass einen Bluttest machen – du brauchst ihn später als Beweis.

Lies auch: Arzt in Japan besuchen

Notfallnummern für Abzocke in Japan

  • Polizei: 110
  • Feuer/Krankenwagen: 119
  • Küstenwache: 118
  • Japan-Notfall-Telefon: 0570 000 911
  • Touristen-Info-Zentrum (9.00-17.00 Uhr) 03 3201 3331
  • Deutsche Botschaft Tokyo: +81-(0)3-5791-7700
  • Deutsche Botschaft Osaka: +81-(0)6-6440-5070
  • Kreditkartensperrnummer: +49 116 116 oder +49 30 4050 4050

Wurdest du schon mal in Japan abgezockt? Dann lass es mich in den Kommentaren wissen! 


Fragen? Tipps? Lass uns einen Kommentar da!