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[Wandern] Berg Tomisan: Die Höhle der Prinzessin Fushime!

Am Berg Tomisan 富山 erkunden wir die Höhle der Prinzessin Fushime, die dadurch berühmt wurde, weil sie einen Hund geheiratet hat. Während des Ausfluges stoßen wir auf Statuen der Prinzessin, schöne Tempel und verlassene Schreine. Von der Spitze vom Berg Tomisan erhalten wir eine schöne 360 Grad Aussicht über die Halbinsel Chiba. Obwohl es einige Steigungen zu bewältigen gilt, brauchst du keine Wanderschuhe.


 

Der Ausflug zum Berg Tomisan

Vom Bahnhof Iwai 岩井駅 gehen mein Begleiter und ich zunächst nach links und stehen wenige Meter weiter vor den berühmten Statuen aus dem Büchern „Nanso Satomi Hakkenden“ 南總里見八犬傳 (1814-1842), die genau in dieser Gegend spielt hat.

 

Die Prinzessin Fusehime 伏姫 soll den Hund Hachibo 八房 geheiratet haben, nachdem er ihr den Kopf ihres Feindes brachte. Der Hund gehört zu den acht Samurai-Halbbrüdern, die alle „Hund“ als Zeichen in ihrem Namen tragen. In den Geschichten verwandeln sich die Brüder in Hunde und erleben zahlreiche Abenteuer. Es gab sogar eine Anime-Serie Hakkenden, die die Geschichte anschaulich erzählt.

Wir verbeugen uns kurz und ziehen weiter. An dem Bahnübergang überqueren wir die Schienen.

Ab hier folgen wir der Straße für eine Weile, bis wir auf der linken Seite den Tempel Fujiyuin 福聚院 sehen.

Das rote Tor mit dem Strohdach weckt unser Interesse, aber dahinter finden wir nichts spannendes. Wir gehen zur Straße zurück und unterqueren die Autobahn-Brücke. Ein paar Minuten später erreichen wir auf der linken Seite diesen Eingang.

Kleine Pfosten weisen den Weg als Weg Tomisan-Yuuho-Michi-Iriguchi 富山遊歩道入口 aus. Hier biegen wir ab und treffen auf das braue Eingangstor vom Tempel Fukuman-ji 福満時. Auf der linken Seite entdecken wir diese grimmige Gestalt.

Sie soll das Böse vom Tempel abhalten. Dahinter entdecken wir ein Toilettenhäuschen und ein Kasten mit vielen Stöckern, die wir ausleihen können.

Hinter dem Häuschen führt eine schmale Straße an Grabsteinen vorbei. Ab hier steigen wir eine ganze Weile bergauf, bis wir auf einen Kamm treffen.

Unterwegs fallen uns diese kleinen Wegmarkierungen auf:

Sie zählen langsam von 1 bis 10. Vielleicht sollen sie den Besucher motivieren? Diese Stationsnamen kennen wir bereits von dem Fuji und sollen die Pilger auf ihrem Weg begleiten. Dann entdecken wir auf der rechten Seite ein Feld mit Osterglocken. Die scheinen schon im Februar früh zu blühen.

Um die nächste Kurve steigen wir über sehr unebene Treppen bergauf und kommen etwas aus der Puste.

Am Wegrand entdecken wir eine kleine Buddha-Statue, deren Kopf nicht zum Körper passen zu scheint.

Vermutlich fiel diese auch der Anti-Buddhisten Bewegung im Jahre 1868 zum Opfer, die wir schon vom nahen Berg Nokogiri kennen. Wir verneigen uns kurz, dann erreichen wir diese große Steintreppe.

Neugierig klettern wir auch diese hinauf und stehen auf einer Lichtung mit einem verlassenden Schrein-Gebäude.

Daneben entdecken wir eine moosbewachsene Kannon-Statue, die uns geheimnisvoll anlächelt.

Hinter einem Strauch stoßen wir auf einige Grabsteine und Denkmäler, deren Bedeutung wir nicht kennen.

Hinter dem Holz-Gebäude entdecken wir einen schmalen Pfad, der uns zu einer zugewachsenen Aussichtsplattform führt. Direkt daneben steht eine Antenne, die von hohen Zäunen umgeben ist….

Wir gehen zurück zur Treppe und weiter Richtung Aussichtsplattform Kitamine tenbodai 北峰展望台. An einer Kreuzung stoßen wir auf einen großen Stein, davor liegen kleine Buddha-Köpfe.

Vielleicht gehört einer von denen zu der Statue von eben? Hier werden wir später zurückkehren, doch zunächst halten wir uns rechts.

Schon wenige Schritte später treffen wir auf die Liebesglocke Ai-no-kane 愛の鐘 und die riesige Zeder Botansuki-no-kyoboku ボタンスィの巨木.

Die Glocke wurde um 1999 aufgestellt, als der Sohn des Kaisers zusammen mit seiner Frau diesen Berg bestieg. Mit dem Glockenschlag soll die Liebe zwischen, Familien, Freunden und Paaren durch das Land getragen werden. Heute besuchen viele Paare diesen Berg, um sich ewige Liebe zu schwören.

Der Baum Botansuki-no-kyoboku ボタンスィの巨木 ist über 300 Jahre alt und ist besonders, weil er, im Gegensatz zu anderen Bäumen, runde Blätter besitzt. Von den Dorfbewohnern wird er liebevoll Botansuki ボタンスィ genannt und soll ein langes Leben versprechen, wenn man dort betet.

Wir verneigen uns kurz vor diesem eindrucksvollem Baum und gehen nachdenklich an einem Rastplatz vorbei.

An der Raststätte stehen eine weitere Kiste mit Wanderstöcken und zwei Dixi-Klos. Hier kannst du also deinen Wanderstock wieder abgeben. Hinter den Toiletten steigen wir eine Treppe hinauf und stehen auf dem Gipfel des Berges Tomisan 富山.

Nur vier Leute sind ebenfalls auf dem Rastplatz und grüßen uns freundlich. Von der Aussichtsplattform können wir sogar den Fuji und den Skytree erspähen.

Von hier erhalten wir eine 360 Grad Panorama Aussicht auf die Halbinsel Chiba. In der Ferne machen wir den Berg Nokogiri aus, den wir im letzten Jahr bestiegen haben.

=> Youtube-Video

Der kühle Wind treibt uns zurück zur Kreuzung und wir biegen dieses mal Richtung Höhle Fusehimerouketsu 伏姫籠穴 ab. Ab hier geht es über steile Treppen bergab.

Nach einer Stunde stehen wir vor dem Eingang des Höhlen-Geländes, der sehr markant ist.

Über Treppen erreichen wir einen Rastplatz und eine große Bühne, die für Veranstaltungen genutzt wird.

Dahinter stoßen wir über eine schmale Treppe auf die Höhle Fusehimerouketsu 伏姫籠穴.

Niemand weiß warum diese große Höhle errichtet worden ist, aber sie wurde im letzten Jahrhundert der Prinzessin zugeschrieben. Wir packen unsere Stirnlampe aus und leuchten ins Innere der 6 m x 2 m Höhle.

Im Inneren liegen eine Marmor-Kugel und große Bowling-Kugeln mit Schriftzeichen. Jede Kugeln sollen einem der Hunde-Krieger darstellen. Wir lassen eine Münze dort und steigen still die Treppen hinab. Ab hier folgen wir bergab der Straße.

Schließlich treffen wir wieder auf die Hauptstraße, biegen nach rechts ab und gehen den gleichen Weg zum Bahnhof zurück.

Fazit: Der Ausflug bietet viel Abwechselung und ist ideal für Familien mit älteren Kindern. Besonders schön ist die Strecke im Frühling, da dort viele bunte Blumen wachsen.


Details:

  • Dauer: Tagesausflug (3.30/4.30 Stunden (ohne/mit Pausen))
  • Strecke: 9,7 km
  • Anfahrtsroute:
    • Bahnhof Tokio 東京駅 -> JR Sobu Linie 総武線  -> Bahnhof Chiba 千葉駅 -> Uchibou Linie 内房線 -> Bahnhof Hamakanaya 浜金谷駅 (~2 Std, 28 Min, 1.944 Yen)
    • Die Zugkosten werden komplett vom  Japan-Rail-Pass abgedeckt!

  • Fotos: 3. Februar 2016

Wegweiser:
Bahnhof Iwai 岩井駅 → Tomisan-Yuuho-Michi-Iriguchi 富山遊歩道入口 → Tomisan 富山 → Aussichtsplattform Kitamine tenbodai 北峰展望台 → Tomisan-tozan-Michi 富山登山道 → Tomisan 富山 → Fusehimerouketsu 伏姫籠穴 → Bahnhof Iwai 岩井駅

Nützliche Schriftzeichen:
Bahnhof Iwai 岩井駅
Wanderweg-Start Tomisan-Yuuho-Michi-Iriguchi 富山遊歩道入口
Berg Tomisan 富山
Aussichtsplattform Kitamine tenbodai 北峰展望台
Aufstiegsweg Tomisan-tozan-Michi 富山登山道
Höhle Fusehimerouketsu 伏姫籠穴
Bahnhof Eki 駅
Rechts Migi 右
Links Hidari 左




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2 Kommentare

  • Daniela

    Bei deinen Wander-Artikeln fühle ich mich am Ende immer so, als wäre ich selbst mitgelaufen. Auch Danke der vielen Bilder. Das macht richtig Lust.
    Lieben Dank,
    Daniela

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