Dokumentation

[Doku] Kawasaki-Daishi und die Geschichte vom Pilger-Mönch

Der Tempel Kawasaki Dashi ist dem Mönch Kobo Daishi gewidmet und befindet sich südlich von Tokio in Kawasaki. Bestimmt hast du schon von den berühmten Pilgerrouten auf Shikoku gehört, der Gründer dieser Route ist nämlich dieser besagte Mönch. Neben schönen Kulturbauten erkunden wir seine Geschichte, sein Leben und seine Lehren. Den Tempel besuchen wir als Kurztrip ab Tokio.

Schauen wir uns den Tempel Kawasaki Daishi einmal genauer an:


Kamwasaki Daishi Tempel

Vom Tokioter Bahnhof Shinagawa brauchen wir nur 22 Minuten, dann stehen wir schon an dem Bahnhof Kawasaki-Daishi 川崎大師駅. Auf der linken Seite entdecken wir ein rotes Tor.

Wir passieren das Tor und finden auf beiden Seiten der Straße Souvenirgeschäfte vor.

Beliebte Mitbringsel aus Kawasaki sind natürlich die Daruma.

Das sind kleine runde Glücksbringer aus Pappmaché. Wenn man einen Wunsch hat, malt man das eine Auge aus und sobald sich der Wunsch erfüllt hat, das andere Auge aus. Sind die beiden Augen ausgefüllt kann man die Glücksbringer dem Tempel Shorinzan in Takasaki spenden. Dort werden sie in einem großen Ritual verbrannt.

Auf dem Rückweg wollen wir uns unbedingt einige dieser Daruma-Glücksbringer mitnehmen. Wir biegen in die zweite Straße nach rechts ein. Die Kreuzung ist leicht erkennbar, da an der Ecke eine riesige Mauer mit einem Tempel-Dach steht. Nach 100 Metern sehen wir auf der linken Seite das Eingangstor Nishi-Gedatsu-mon 西解脱門 zum Tempel Kawasaki-Daishi 川崎大師.

Von dieser Seite blicken wir auch über einen großen Friedhof.

Dann stehen wir vor dem Fudodo-Gebäude 不動堂.

Dieser steht für den Gott Fudo Myo-O, der im Buddhismus für das Verbrennen und Zerstören der Täuschungen vom menschlichen Herzen zuständig ist. Daneben ist der Inari-Schrein, der dem Reis-Gott gewidmet ist.

Natürlich stehen davor die beiden Füchse, die als Wächter und Nachrichten-Übermittler des Reis-Gottes fungieren. Auf der linken Seite sehen wir das Hauptgebäude vom Tempel Kawasaki-Daishi.

Der Tempel wurde im Jahre 1128 gegründet und ist heute DIE Schule für den Shingon Buddhismus. Die Gebäude wurden im zweiten Weltkrieg vollständig zerstört, so dass das heutigen Gebäude aus dem Jahre 1958 stammt. Der Tempel verehrt eine Statue des Mönchs Kobo Daishi, die man nur alle 10 Jahre auf einem großen Festival sehen kann.

Im Inneren finden wir riesige Laternen, die neben der Spendenbox aufgehängt sind.

Besonders gefallen uns die schönen Drachen-Schnitzereien, die sich unter den Laternen befinden.

Wir werfen eine Münze in die Gebetsbox und beten kurz nach typischer Weise. Wir steigen die Treppe herunter und finden auf der rechten Seite das Kyo-zo-Gebäude. Im Innere bleiben wir erstaunt stehen.

Eine Buddha-Statue ist mit Gold-Applikationen ausgeschmückt. In den Wandregalen liegen 7.240 heilige Spruch-Rollen und ein undefinierbares Objekt auf dem Altar. „Das ist ein Vajra, der die unzerstörbare Kraft eines Donnerkeils und die untrennbare Klarheit des Raums darstellen.“, erzählt uns ein Mönch, der in einer Ecke sitzt.

Geradeaus zum Tempel finden wir ein weiteres Tor mit einer großen Laterne.

Hier treffen wir auf vielen Souvenirläden.

Doch wir gehen zunächst zurück durch das Tor finden eine schöne Kannon-Statue unter einem großen Baum.

Die Kannon-Gottheit steht für Trost und Glück und verbreitet sich Ende des 6. Jahrhunderts in Japan. Die Kannon-Statue kennen wir z.B. auch von Ofuna (in der Nähe von Kamakura). Unübersehbar stoßen wir auf die fünf-stufige Pagode, die im Jahre 1984 zum 1150-jähirgen Tod vom Mönch Kobo Daishi errichtet worden ist.

Besonders gefallen uns das Dach, das in Gold und Rot angestrichen ist. In einer Ecke finden wir eine Statue des Mönchs Kobo Daishi, die seine Pilgerreisen durch das Land symbolisiert.

Hier lesen wir:

Kobo Daishi wurde am 27. Juli 774 auf Shikoku geboren und wurde mit 26 Jahren zum Mönch Kukai. Im Jahre 816 zog er sich in die abgelegene Bergregion Koyasan zurück und baute dort mit kaiserlicher Hilfe das Zentrum des Shingo-Buddhismus auf. Allerdings zog es ihn immer hinauf auf Wanderungen und Pilgerreisen, so dass er seine Predigten unter das Volk bringen konnte. Kukai gründete in seiner Heimat Shikoku viele Tempel und ist somit der Vater aller Pilger. Er setzte sich aber auch für das einfache Volk ein, in dem er Reisfelder anlegte und Kranke heilte. Schließlich verstarb er im Jahre 835 und er erhielt den Ehrennamen Kobo Daishi.

Besucher können hier Wasser über seine Füße gießen und so für Gesundheit und Ausdauer beten. Unter seiner Statue finden wir einige Stroh-Sandalen, die für seine Reise stehen. Seiner Statue gegenüber finden wir das Verwaltungsgebäude, einen großen See mit Schildkröten, einer roten Brücke und einer goldenen Buddha-Statue.

Leider können wir die Brücke nicht betreten, da diese gerade renoviert wird. Hinter dem Buddha finden wir das weiße Yakushi-Den-Gebäude.

Dies erinnert uns ein bisschen an thailändische Bauten. In einem großen Raum stoßen wir auf zwei Statuen, an der Besucher für Erleichterung und Erholung von Krankheiten beten können.

Während wir staunend nach oben schauen, werden wir vom Mönch angesprochen, dass wir doch die Beine oder das Körperteil, was uns schmerzt an der rechten Buddha-Statue berühren sollen, das soll unsere Leiden lindern.

Mittlerweile regnet es wie aus Eimern und wir holen unsere Regenschirm heraus. Irgendwie schaffen wir es zurück zum Bahnhof Kawasaki-Daishi.

Fazit: Ein schöner Tempel, der nicht so von Touristen überlaufen ist. Wenn du etwas mehr über den Pilger Kukai / Kobo Daishi erfahren möchtest, dann solltest du unbedingt diesen Tempel aufsuchen.


Insidertipps

  • Besuche den Tempel am Wochenende, wenn die ganzen Souvenirläden offen haben.

Anfahrt

  • Adresse: 4-48 Daishimachi, Kawasaki, Kanagawa Prefecture 210-8521 (Google Maps)

Am schnellsten kommst du mit der Keikyu Linie mit Umsteigen in Kawasaki zum Bahnhof Kawasaki-Daishi.

Per Zug: 

  • Tokioer Bahnhof Shinagawa 品川駅 -> Linie Keikyuhon Express 京急本線 (10 Min) -> Bahnhof Kawasaki 川崎駅-> Linie Keikyu Daishi 京急大師線 (5 Minuten) -> Bahnhof Kawasaki-Daishi 川崎大師駅  (Zus. 240 Yen)
  • Tokioer Bahnhof Shinagawa 品川駅 -> JR Tokaidohon Linie 東海道本線 (8 Min, 220 Yen) -> Bahnhof Kawasaki 川崎駅-> Linie Keikyu Daishi 京急大師線 (5 Minuten, 140 Yen) -> Bahnhof Kawasaki-Daishi 川崎大師駅
  • Nur die JR Züge werden vom JR Pass abgedeckt.

Öffnungszeiten & Preise

  • Öffnungszeiten:
    • 5.30-18.00 Uhr (April – September)
    • 6.00-17.30 Uhr (Oktober – März)Geschlossen: —
  • Eintritt: Kostenlos
  • Verweildauer: 1-2 Stunden

  • Fotos: 15. Juli 2015

Nützliche Schriftzeichen:

  • Bahnhof Kawasaki-Daishi 川崎大師駅
  • Linie Keikyu Daishi 京急大師線
  • Tempel Kawasaki-Daishi 川崎大師
  • Bahnhof Eki 駅
  • Rechts Migi 右
  • Links Hidari 左

Nützliche Links:

Englisch:

Japanisch:



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4 Kommentare

  • Anne

    Hallo,

    Ihre Beiträge sind sehr interessant und vor allem sehr hilfreich, vielen Dank nochmal, meine Freundin und ich können kaum erwarten loszugehen. Es ist nur noch in drei Tagen.
    Ich habe mich kurz über Kawasaki schlaugemacht. Anfang April ( sollte 2. April sein ) gibt es Phallus Festival, oder Kanamara Matsuri, da wollen wir mal näher angucken *grins* Liebe Grüße Anne
    Wir nehmen an, das ist bei Kawasaki Hauptbhf. oder ? Sagen Ihnen das Festival was ? Waren Sie schon mal dort ?

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